Für den Lieferfahrer ist es ein Schock am Dienstagmorgen. Als er gegen 8 Uhr seinen Laster am Lieferanteneingang auf dem Möbel-Martin-Parkplatz abstellt, um Backwaren anzuliefern, kommt ein mit einer Sturmhaube maskierter Mann auf ihn zu. Bevor der Lieferfahrer reagieren kann, sprüht ihm der Unbekannte Pfefferspray in die Augen. Weitere Waffen wie ein Messer oder eine Pistole hat er nicht bei sich, der Angestellte einer Großbäckerei ist aber außer Gefecht, weil er nicht mehr richtig sehen kann.
Ein zweiter Mann kommt hinzu und nutzt den Augenblick, um die Tür des Lasters zu öffnen. Er raubt vier blau-weiße, verschließbare Plastikbeutel - sogenannte Safety Bags (deutsch: Sicherheitsbeutel). In den Beuteln ist Bargeld - wie viel ist derzeit noch nicht bekannt. Ein Unternehmenssprecher der Großbäckerei macht auch keine näheren Angaben auf TV-Anfrage.

Die Männer flüchten nach dem Überfall. Einer läuft in Richtung Römerstraße davon, der zweite Mann in Richtung Konz-Innenstadt. Der Lieferfahrer bleibt mit einer Augenreizung zurück und muss ärztlich behandelt werden.
Während des Überfalls haben die Täter gar nicht gesprochen. Die Vorgehensweise spreche dafür, dass der Überfall genau geplant war und dass sich die Täter gut auskennen. Es sei möglich, dass sich die Täter häufiger im Umfeld des Möbelgeschäfts aufhielten, heißt es auf TV-Anfrage.

Zunächst bleibt die Täterbeschreibung der Polizei sehr ungenau. Gegen Mittag liefern die Beamten ein genaueres Bild der Räuber: Beide Täter waren höchstens 25 Jahre alt. Einer ist 1,85 Meter groß und kräftig. Bei der Tat trug er ein dunkles Sweatshirt mit Kapuze und eine schwarze Sturmhaube. "Dieser Täter war offenbar nicht sehr sportlich und konnte nur sehr schwerfällig laufen", heißt es bei in der Beschreibung. Der andere Täter ist etwa 1,75 Meter groß und schlank. Er trug ein graues Sweatshirt mit Kapuze.

Bei der Großbäckerei reagiert der Unternehmenssprecher empört auf den Überfall. Das sei nicht das erste Vorkommnis dieser Art auf dem Parkplatz von Möbel Martin in Konz. Bereits am 4. Februar um 9.30 Uhr morgens ist ein Auto des Unternehmens aufgebrochen worden, als der Fahrer gerade mit der Lieferung in dem Gebäude war (der TV berichtete). Auf Nachfrage bestätigt ein Sprecher der Trierer Polizei, dass es auch 2011 einen ähnlichen Vorfall an gleicher Stelle gab. Die Täter blieben jeweils unentdeckt. Die Polizei schließe nicht aus, dass bei allen drei Taten die gleichen Männer am Werk waren.

Die Beamten suchen jetzt nach Zeugen: Wer hat den Überfall beobachtet oder kann Hinweise zu den möglichen Fluchtumständen geben? Wer hat in der näheren Umgebung abgestellte Fahrzeuge bemerkt oder Gegenstände gefunden, die der Täter verloren oder weggeworfen haben könnte? Angaben unter Telefon: 0651/9779-3200