Reinsfeld kommt bis Weihnachten ans Netz

Reinsfeld · Das ist ein besonderes Weihnachtsgeschenk für die Reinsfelder: Schon bis Ende Dezember soll das schnelle Internet für alle verfügbar sein., haben Ortsbürgermeister und Telekom auf einer Infoveranstaltung erklärt. Der Leidensweg vieler, die auf hohe Datenübertragungsraten angewiesen sind, hat damit ein Ende.

Reinsfeld. DSL (englisch für Digital Subscriber Line; Digitaler Teilnehmeranschluss) hält in seiner schnellsten Variante bis Weihnachten Einzug in Reinsfelder Haushalte. Auf einer Versammlung mit Vertretern der Telekom wurden Übertragungsraten von bis zu 50 000 Kilobit pro Sekunde versprochen.
"Sechs Jahre Kampf um diese Technik liegen hinter uns. Wir sind einfach froh, dass wir es jetzt geschafft haben", freut sich Ortsbürgermeister Rainer Spies. Er ließ vor rund 120 Besuchern einer Informationsveranstaltung in der Kulturhalle noch einmal den langen Leidensweg Revue passieren.
"Erste Kontakte zur Deutschen Telekom und dem Innenministerium haben wir bereits im April 2005 aufgenommen", erinnert sich Spies. Damals habe es keinerlei Aussicht auf eine Realisierung des schnellen Internets gegeben. Übergangslösungen wurden angeboten, Leerrohre in Richtung Kell verlegt, die im März 2009 zwar bezuschusst und durch einen Eigenanteil von 12 500 Euro von der Gemeinde beglichen wurde, aber dennoch kein Kabel enthielten.
Zweimal musste ausgeschrieben werden, bis sich der Wunsch nach dem Anschluss ans Glasfaserkabel erfüllte. Die Wirtschaftlichkeitslücke von 53 200 Euro wird zu 90 Prozent vom Land gefördert. Die Ortsgemeinde zahlt nur noch 5320 Euro als Eigenanteil.
Schnelles Netz für alle Haushalte


Alle 720 Reinsfelder Haushalte können jetzt ans schnelle Netz. Aber die Übertragungsraten sind im Ort nicht überall gleich schnell. Von den Anschlusskästen führt weiter das gute alte Kupferkabel in die Haushalte, und das dämpft das Signal je länger es ist.
"Wir garantieren überall eine Mindestübertragungsrate von 6000 Kilobit pro Sekunde", verkündete Telekom-Vertriebsmanager Gerd Schäfer. In der Regel liege der Wert aber höher. Die Geschwindigkeit hänt stark von der Entfernung des Hauses zur Hauptverteilerstation der Telekom ab.
Ein Stein vom Herzen fällt der Freien Journalistin und PR-Agentin Sabine Krösser (39). Sie war in Hetzerath schnelles Internet gewohnt und nach dem Umzug nach Reinsfeld entsetzt: "So katastrophal hatte ich mir das nicht vorgestellt." Viele Nächte habe sie mit der Übertragung von Daten und Fotos vor dem Computer verbracht, nur weil das Netz in Reinsfeld so langsam war.
Auch Rainer Michels (47) freut sich: "Schnelle Datenübertragung ist wichtig für Onlinebanking, Aktualisierungen von Programmen und auch die Homepage von Reinsfeld." An dieser arbeitet Michels mit und hält die Aktivitäten der Wanderfreunde stets auf dem neuesten Stand.
Wie viel die Deutsche Telekom investiert hat, will das Bonner Unternehmen nicht verraten. "Wir nennen hier grundsätzlich keine Kosten, können aber sagen, dass sie um einiges höher sind als die Deckungslücke von 53 000 Euro", sagt Telekom-Mann Gerd Schäfer.
Wann denn alles freigeschaltet ist, wollten die Zuhörer wissen. "Ohne neuen Vertrag geht nichts", erfuhren sie von Schäfer. Und teilweise müsse die Telekom auch die veraltete Technik in den Haushalten ausgetauschen.Extra

Der Kampf um den Zugang zum schnellen Internet ist auch in Damflos, Neuhütten und Züsch erfolgreich geschlagen worden. Gusenburg ist ein Sonderfall. Hier sind bereits 2000 Kilobit pro Sekunde möglich. Damit gilt der Ort als grundversorgt und eine Förderung des Landes entfällt. doth

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