Spiel mit offenen Karten gefragt

Im Hermeskeiler Industriegebiet "Grafenwald" steht der Rohbau eines Krematoriums. Lange Zeit war diese Einäscherungsanlage auch im Hochwald ein umstrittenes Projekt, das auf entschiedenen Widerstand stieß.

Doch das ist längst Vergangenheit. Inzwischen wird die Anlage weitgehend akzeptiert. Gescheitert ist auch der Versuch zweier Nachbarn, per Eilantrag einen verwaltungsrechtlichen Baustopp zu bewirken. Die Eilentscheidung der Trierer Richter mag zwar noch nicht das letzte Wort in der Sache sein, aber die rechtliche Richtung scheint angedeutet. Aller Voraussicht nach dürfte die Hermeskeiler Einäscherungsstätte schon Ende 2005 oder im Frühjahr 2006 in Betrieb gehen - und die Krematoriums-Befürworter in Schweich werden mit Bedauern nach Hermeskeil schauen. Allerdings hat sich der Schweicher Rat mit seinem Grundsatzbeschluss alle Türen für ein Krematorium offen gehalten. Und mit Sicherheit wird der mögliche Standort "Azertwald" wegen seiner Abgeschiedenheit weit weniger Widerstand hervorrufen, als dies in Issel der Fall war. Daher die Frage an die gewählten Schweicher als Träger aller Entscheidungen: Wenn schon unbedingt ein Krematorium her soll - warum wurde nicht von Anfang an ein so abgelegener Standort gesucht? Und warum wurde im ersten Anlauf das Projekt zunächst nur hinter verschlossenen Türen beraten und so das Misstrauen der Bevölkerung zusätzlich geschürt? Wichtig ist, dass in Schweich nun weiter mit offenen Karten gespielt wird. f.knopp@volksfreund.de

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