Und noch eine Ganztagsschule mehr

Ab dem Schuljahr 2010/2011 könnte es losgehen: Die Grundschule St. Nikolaus darf ab dem nächsten Jahr ihr Ganztagsschul-Angebot starten. Die Nitteler Kollegen scheiterten mit ihrem zweiten Antrag beim Land.

Konz. Freude in Konz: Die Grundschule St. Nikolaus hat vom Bildungsministerium die Option erhalten, eine Ganztagsschule einrichten zu dürfen. Das hat am gestrigen Donnerstag die Behörde mitgeteilt. Liegen im März genügend Anmeldungen vor, kann der neue Betrieb ab dem Schuljahr 2010/2011 beginnen. "Wir freuen uns sehr darüber", sagt Gerhard Huber, Rektor an der Konzer Grundschule. "Es hat im Vorfeld sehr viele Gespräche gegeben", diesmal habe sich die Mühe gelohnt. Beim ersten Versuch vor einem Jahr erhielten die Konzer eine Absage. "Das ist jetzt auch ein wichtiges Zeichen für die Eltern", sagt der Schulleiter. Mit 68 Anmeldungen zukünftiger Erstklässler hatte die Grundschule vor einigen Wochen den Antrag beim Land eingereicht. Nun will Huber eine "Steuerungsgruppe Ganztagsschule" einrichten: "Wir wollen alle möglichen Beteiligten einbeziehen." Beispielsweise könne sich Huber vorstellen, die Konzer Vereine einzubinden. Auch Reitstunden, durch die zudem das Sozialverhalten mit Tieren gefördert werde, oder Tai-Chi-Stunden könnten Teil des neuen Konzepts werden. "Es geht uns dabei nicht um die Verwahrung der Kinder, sondern es soll ein pädagogisches Angebot sein", erläutert der Rektor. "Wir wünschen eine gute Hand bei der Gestaltung", gratuliert Thomas Kürwitz, Leiter der Konzer Grundschule St. Johann, die seit 2006 Ganztagsschule ist. "Ich sehe in der Einrichtung der weiteren Ganztagsschule ein zusätzliches, gutes Bildungsangebot für Konz."

Er werde nun die Eltern der etwa sieben Kinder anschreiben, die ihren Nachwuchs wegen des Ganztagsangebots in St. Johann neu angemeldet haben. Sie können und müssen nun ihr Kind in die St.-Nikolaus-Grundschule schicken. "Die Kinder, die bei uns sind, dürfen bleiben", betont der Schulleiter.

"Wir teilen die Freude von St. Nikolaus und teilen die Enttäuschung von Nittel", sagt Joachim Weber, erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Konz, auf TV-Anfrage.

Die Grundschule aus dem Dorf an der Obermosel hatte sich ebenfalls zum zweiten Mal um die Einrichtung einer Ganztagsschule beworben. Nittel erhielt allerdings erneut eine Absage. "Dabei war unsere Zahl der Anmeldungen prozentual auf die Schülerzahl gesehen wesentlich höher als die in Konz", zeigt sich Schulleiter Franz-Jürgen Mertens etwas enttäuscht. 42 Anmeldungen zur Ganztagsschule habe es gegeben. Doch er will nun hartnäckig bleiben: "Es wird auf jeden Fall einen dritten Anlauf geben." In der Zwischenzeit greife der Plan B: eine flexibel nutzbare Nachmittagsbetreuung mit Französisch-Unterricht, Schach, Computer, Leseförderung und Sport. "Das kommt bei den Eltern gut an." Dieses Angebot soll ausgebaut werden.

Die Begründung für die Schulauswahl des Ministeriums will Pressesprecher Wolf-Jürgen Karle auf TV-Anfrage nicht bekanntgeben. Nur soviel: Das Bestreben der Landesregierung sei es, jeder VG und jeder verbandsfreien Gemeinde eine Ganztagsschul-Option anzubieten. Kommunen, in denen es noch kein solches Angebot gebe, würden bevorzugt. In der VG Konz gibt es nun drei entsprechende Schulen: die beiden Konzer Grundschulen St. Johann und St. Nikolaus sowie die Grundschule Wiltingen.

Die Schulen, denen das Land einen negativen Bescheid zusenden musste, "kommen in den Topf wieder rein, vorausgesetzt sie wollen den Antrag aufrechterhalten", sagt Karle. Nittel will beim nächsten Mal wieder mit von der Partie sein.

Und Beigeordneter Weber hat angekündigt, mit Vertretern des Ministeriums vor Ort weitere Gespräche zu führen.

meinung

Nächstes Mal muss es klappen

Die Grundschule St. Nikolaus in Konz hat es geschafft, die Nitteler müssen hingegen in die nächste Runde um Optionen für Ganztagsschulen. Auf der einen Seite kann die VG Konz froh sein, überhaupt eine weitere Ganztagsschule einrichten zu dürfen. Schließlich gab es ja schon vorher zwei. Auf der anderen Seite ist es kaum nachzuvollziehen, warum Nittel zum wiederholten Male leer ausgegangen ist. Obwohl es im benachbarten Wincheringen eine Ganztagsschule gibt, ist der starke Bedarf nachweislich vorhanden. Das Obermosel-Dorf gehört zu den aufstrebenden Gemeinden. Es besitzt gar im Landesentwicklungsprogramm die besondere Funktion des Wohnens, also fast schon die Pflicht des Wachstums. Und die Schule wird so wie St. Nikolaus zurzeit saniert. Das sind Faktoren, die beim nächsten Anlauf ihre Wirkung zeigen sollten. a.pipke@volksfreund.deExtra: Saarburg: Auch das Gymnasium Saarburg hat die Option, bei einer ausreichenden Zahl von Anmeldungen ab dem kommenden Schuljahr Ganztagsschule zu werden. Unterrichtet werden soll in rhythmisierter Form von 7.50 bis 16 Uhr. Das bedeutet, dass über den Tag verteilt Schulfächer mit Sporteinheiten oder Arbeitsgemeinschaften abwechseln. Die Hausaufgabenbetreuung wird in die Schulzeit integriert. Die Anmeldefrist beginnt in der zweiten Februar-Hälfte 2010. Die Schulleitung geht davon aus, dass zwei fünfte Ganztagsklassen zustande kommen. (sw)

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