Unser Wald soll schöner werden

SAARBURG. Der Wald hat weitaus mehr zu bieten als Bäume - das wissen vor allem jene, die dort Erholung vom Alltag finden. Beliebt bei Groß und Klein ist der Saarburger Kammerforst. Dessen Attraktivität soll weiter steigen. Im Sommer will die Stadt ein Konzept vorlegen, wie dieses Ziel erreicht werden soll.

Es gießt in Strömen, starker Wind lässt die Baumkronen in alle Richtungen schwanken. Davon unbeirrt streift die neunköpfige Gruppe um Bürgermeister Jürgen Dixius (CDU) durchs Unterholz. Das, was die acht Männer und eine Frau im Saarburger Kammerforst suchen, ist jedoch nicht Erholung vom Alltagsstress.Weinberg unter den Wurzeln

"Hier befand sich zur Römerzeit ein Weinberg", erklärt Bernd Gehlen und deutet auf einen Hang. Bei genauem Hinschauen sei die Terrassenform der Anlage noch zu erkennen. Gehlen ist einer der beiden Autoren des Ende vergangenen Jahres erschienenen "Beuriger Lese- und Bilderbuchs". Auf Anfrage bietet er Führungen mit kulturhistorischen Schwerpunkten durch den Saarburger Wald an. Denn nicht erst in jüngerer Zeit erkannten die Menschen aus dem Umland die Bedeutung des Saarburger Waldes. Bereits die Kelten und die Römer nutzten seine Bodenschätze, die Salzquelle und das Holz. Der rund 200 Hektar umfassende Kammerforst - etwa ein Viertel befindet sich heute im Besitz der Stadt - ist beliebt bei Groß und Klein. Wanderer, Jogger, Reiter, und Radfahrer nutzen das Wegenetz. Außerdem stehen ein Jugendzeltplatz sowie ein Fußball- und Openair-Stadion für die unterschiedlichsten Aktivitäten zur Verfügung. Mit dem Ziel, die Attraktivität des Kammerforsts zu steigern, hat die Stadt Saarburg ein Projekt ins Leben gerufen. Neben dem Erholungswert sollen vor allem die kulturhistorische Bedeutung sowie der Erlebniswert ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden und die Menschen verstärkt in den Wald locken. Erreichen will man das mit Hilfe einer breit angelegten Aktion, die in mehreren Schritten durchgeführt werden soll. Den Auftakt bildete eine Art Bestandsaufnahme. Zu diesem Zweck machten sich neben Bernd Gehlen und Bürgermeister Dixius auch Vertreter des Forstamts Saarburg sowie von Vereinen mit touristisch orientierten Zielen und des Hofguts Serrig auf den Weg durch den Kammerforst. Station machte die Gruppe unter anderem am Salzbrunnen, auch bekannt als Hubertusquelle. Deren Restaurierung ist das aktuelle Ziel des Verkehrs- und Verschönerungsvereins. Ideen, wie man das Umfeld des Brunnens gestalten könnte, machten die Runde - beispielsweise mit einem Wassertretbecken. Zum Angebot des "Erlebnisparks" Kammerforst könnte künftig auch ein Barfußpfad gehören. Eine Beschilderung soll die Besucher dabei auf die einzelnen Attraktionen hinweisen. Das an das Waldgebiet angrenzende Hofgut Serrig soll als gastronomischer Anlaufpunkt in die Beschilderung eingebunden werden. Als nächstes steht das Erarbeiten eines Konzeptes auf dem Programm. Bis Mitte Juni wird eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Helmut Steuer (Forstamt Saarburg) weitere Ideen zusammentragen und ihre Umsetzung prüfen. Das Leitmotiv laute: "Brach liegendes Potenzial im Saarburger Wald zu beleben, um so die touristische Attraktivität zu steigern", erklärt Bürgermeister Dixius. Als Vorbild könnte der Kammerforst als Kur- und Erholungspark zur Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts dienen. Verläuft alles wie geplant, soll das Konzept der Öffentlichkeit beim großen "Waldtag" anlässlich der Einweihung des neuen Forstamts vorgestellt werden.Bürger zur Teilnahme aufgefordert

Sowohl in die Planung, als auch in die Umsetzung wollen die Initiatoren des Projekts auch Vereine und andere Gruppen aus Saarburg und dem Umland einbeziehen. Auch der einzelne Bürger könne sich beteiligen, betont Bürgermeister Dixius: "Wer beispielsweise im Besitz von Kartenmaterial oder ähnlichem aus der Zeit des Kammerforsts als Erholungspark ist, kann sich bei mir melden."

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