Von Hoffnung und viel Zuversicht

Hoher Besuch an der B 51: Mitten in Konz-Könen hat sich Minister Hendrik Hering einen Eindruck vom Straßenlärm und den aus dem hohen Verkehrsaufkommen resultierenden Gefahren verschafft. Sein Fazit: "Wir arbeiten am Fortschritt des Vorhabens."

 Reger Betrieb auf der B 51: Seit zwölf Jahren kämpfen Bürger aus Konz-Könen im aktuellen Verfahren für die Ortsumgehung. TV-Foto: Anke Pipke

Reger Betrieb auf der B 51: Seit zwölf Jahren kämpfen Bürger aus Konz-Könen im aktuellen Verfahren für die Ortsumgehung. TV-Foto: Anke Pipke

Konz-Könen. Donnerstag, kurz vor 9 Uhr an der B 51 in Konz-Könen: Das Thermometer zeigt gerade mal ein Grad, der kalte Wind fegt durch die Straßen. Etwas mehr als 20 Bürger trotzen dem miesen, nebeligen Wetter und versammeln sich an der Bushaltestelle an der Brunnenstraße/B 51. Zusammen mit etlichen Vertretern aus der Politik warten sie auf Landesverkehrsminister Hendrik Hering. Er soll die Verkehrsbelastung der B 51, die durch den Konzer Stadtteil Könen führt, hautnah erleben, so das Ansinnen der Bürgerinitiative (BI) Ortsumgehung B 51.Kurz nach neun Uhr: Ein Wagen mit Mainzer Kennzeichen fährt aus einer Autokolonne heraus auf den nahegelegenen Parkplatz. Minister Hering steigt aus und muss - zur Freude der Umgehungs-Befürworter - am Bürgersteig warten, um die Fahrbahn zu überqueren. "Da merkt er direkt, wie es ist", lautet das Credo in der Runde.

Und tatsächlich, im Laufe des Gesprächs gibt Hering zu: "Die Lebensqualität ist hier so massiv eingeschränkt, dass die Politik eingreifen muss." Seine Worte sind mitunter kaum zu verstehen, der Lärm der vorbeifahrenden LKW und PKW verschluckt das ein oder andere Wort.

Hering: "Ich nenne keine Jahreszahlen"

Seit Mai vergangenen Jahres läuft das Planfeststellungsverfahren zur Trasse der neuen B 51. "Wir rechnen damit, dass zum Ende des Jahres der Planfeststellungsbeschluss vorliegt", sagt Hering. Daran werden sich allerdings vermutlich mehrere Klageverfahren anschließen.

"Ich nenne keine Jahreszahlen", sagt Hering und entgeht damit der Frage, wann mit einem Baubeginn zu rechnen sei. "Ich will keine falschen Versprechungen machen", lautet sein Argument. Doch eines sei gewiss: Das Projekt genieße eine hohe Priorität. "Die Ortsumgehung hat nicht nur eine gewisse Bedeutung für Könen, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region."

Herings Worte bestärken den Willen der Umgehungs-Befürworter, ihr Projekt weiter voranzubringen. Hans-Gerhard Becker hofft auf den "Spatenstich in 2010". Und Margarethe Oswald sagt: "Wenn es jetzt zügig voran geht, sind wir froh."

Erwin Carl, Sprecher der Bürgerinitiative (BI), zitiert indes einen Artikel aus dem Jahr 1968: "Bürger warten auf die Ortsumgehung" - das sei auch 40 Jahre später noch nicht anders.

Inzwischen beschäftige man sich seit zwölf Jahren mit dem aktuellen Verfahren.

Hering beschwichtigt indes: "Ich hoffe, dass ich das nächste Mal mit einem Spaten in der Hand wiederkomme." Reaktion von Peter Rotthaus (BI): "Wir besorgen Ihnen den Spaten, kein Problem."

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