Zwei Meilensteine für 6,5 Millionen

Was im September 2005 mit dem Spatenstich des Seniorenheims begann, hat gestern mit der offiziellen Einweihung des Extrabaus für "Betreutes Wohnen" mit seinen 14 Wohnungen seinen Abschluss gefunden. In den zurückliegenden dreieinhalb Jahren hat der Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Kell am See mehr als 6,5 Millionen Euro investiert.

 Gruppenfoto vor einem 1,45 Millionen-Euro-Bau. Mit einer Feierstunde und der offiziellen Schlüsselübergabe haben Honoratioren und neue Mieter die Eröffnung des Hauses für „Betreutes Wohnen“ in Kell am See gefeiert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Gruppenfoto vor einem 1,45 Millionen-Euro-Bau. Mit einer Feierstunde und der offiziellen Schlüsselübergabe haben Honoratioren und neue Mieter die Eröffnung des Hauses für „Betreutes Wohnen“ in Kell am See gefeiert. TV-Foto: Axel Munsteiner

Kell am See. (ax) Für die Infrastruktur des 2200-Einwohner-Dorfs ist es insbesondere im sozialen Bereich ein "Meilenstein" (Ortsbürgermeister Markus Lehnen, CDU), der am Montag mit einer großen Feierstunde offiziell erreicht wurde. Für mehr als 80 ältere Menschen hat der DRK-Landesverband in zwei Abschnitten die Möglichkeit geschaffen, dass sie ihre letzte Lebensperiode im Fremdenverkehrsort Kell am See verbringen können.

Teil eins war das Seniorenheim am "Herrenmarkt" mit Platz für 68 pflegebedürftige Bewohner. Es ist bekanntlich bereits seit Sommer 2007 geöffnet. Mehr als 5 Millionen Euro hat es gekostet. Nun sind nach circa einjähriger Bauzeit aber auch die Arbeiten für die zweite Großinvestition des DRK im Hochwaldort offiziell abgeschlossen. Direkt neben dem Seniorenheim ist für 1,45 Millionen Euro ein separates Gebäude für "Betreutes Wohnen" entstanden. Darin befinden sich 14 seniorengerechte Wohnungen, die circa 55 Quadratmeter groß sind und auch auf die Ansprüche von Gehbehinderten oder Rollstuhlfahrern zugeschnitten sind. Die ersten Bewohner, darunter drei Ehepaare, sind schon im Januar eingezogen. Zwölf der 14 Wohnungen sind schon bei einer Kaltmiete von 7,50 Euro pro Quadratmeter an den Mann oder die Frau gebracht.

Die Idee, die sich hinter "Betreutem Wohnen" verbindet, ist einfach: "Wir wollen den älteren Menschen so viel Verantwortung wie möglich lassen. Wir wollen ihnen aber gleichzeitig auch so viel Sicherheit wie möglich bieten", sagt DRK-Landesgeschäftsführer Norbert Albrecht. Konkret heißt das: Die Bewohner des Hauses können zwar weiterhin ihren Lebensalltag selbst bestimmt gestalten. Auf eigenen Wunsch können sie aber auch die Service-Leistungen im direkt benachbarten Pflegeheim nutzen und dort an Veranstaltungen teilnehmen. Es gilt also das Prinzip "Selbsthilfe geht vor Fremdhilfe", wie es Bürgermeister Werner Angsten in seiner Ansprache betont. Mieter Michael Cartus, der aus Kell kommt, dem es nach dem Tod seiner Frau aber in seinem früheren Haus "zu einsam" war, formuliert es so: "Hier kann ich weiter allein sein, wenn ich das will. Ich kann aber jederzeit auch unter die Leute gehen." Heinz Jullien fasst die ersten Eindrücke in seinem neuen Zuhause so zusammen: "Hier stimmt es hinten und vorne. Wir haben hier eine richtig gute Hausgemeinschaft."

Lehnen und Angsten war aus Sicht der Kommunalpolitik schließlich der Hinweis wichtig, dass mit den DRK-Millionen-Investitionen nicht nur Zeichen beim Ausbau der Infrastruktur im Sozialbereich gesetzt wurden. Die beiden Gebäude würden Kell am See auch in architektonischer Hinsicht klar aufwerten, und es sind dort nicht zuletzt 47 neue Arbeitsplätze entstanden.

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