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Zum Artikel "Anzeige wegen Banner an Holzhäusern für Asylbewerber" (TV vom 23. März):

"Wirtschaftsflüchtlinge raus!" stand auf einem Stofftuch, das an einem Holzhaus in der Saarstraße in Konz angebracht wurde. Wirtschaftsflüchtlinge? Wer soll das sein? Meinen die anonymen Schreiber damit etwa die Menschen aus Syrien, die vor einem blutigen Krieg des Assad-Regimes und des "Islamischen Staates" gegen die eigene Bevölkerung fliehen? Oder die Frauen und Männer aus Afghanistan, einem Land, in dem die Taliban inzwischen nahezu jede Provinz unsicher machen? Oder die Menschen aus Eritrea, wo eine grausame Diktatur die Menschenrechte mit Füßen tritt? Das sind aber genau die Länder, aus denen die meisten Geflüchteten nach Konz kommen. Denjenigen, die solche Parolen verbreiten, fehlt es an Information, vor allem aber an Mitgefühl. Sie wollen Stimmung machen. Gegen Menschen, die in ihrer übergroßen Mehrheit vor Krieg, Leid und bitterer Not bei uns Zuflucht suchen. Was sollen diese Flüchtlinge denken, wenn sie hier so empfangen werden? Wir halten dagegen mit einem demonstrativen Willkommen für die, die hier Frieden und Sicherheit suchen. Dr. Bernd Kettern, Direktor des Caritasverbandes Trier e.V.; Thomas Zuche, Ehrenamtskoordinator im Projekt Flucht und Asyl des Landkreises Trier-Saarburg und der Caritas sowie das Team des Beratungszentrums Konz, Schillerstraße 30, Konz.

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