Infrastruktur Per Anhalter aus dem Tälchen in die Stadt

Konz-Niedermennig · Gerade auf dem Land fehlt für Menschen, die nicht mobil sind, die Möglichkeit, unabhängig vom Fahrplan des öffentlichen Nahverkehrs in die Stadt zu kommen. Abhilfe schaffen die sogenannten Mitfahrerbänke. Auch im Konzer Tälchen wurde die erfolgreiche Idee nun umgesetzt.

 Der Heimat- und Verkehrsverein und die FWG im Tälchen freuen sich über das neue Angebot für mehr Mobilität im Tälchen. Stehend von links: Marita Pletsch-Rau (FWG), Volker Maurer (Heimatverein), Dieter Klever (Ortsvorsteher). Sitzend: Pauline Zimmer (erste Vorsitzende Heimatverein), Herbert Zimmer (Heimatverein).

Der Heimat- und Verkehrsverein und die FWG im Tälchen freuen sich über das neue Angebot für mehr Mobilität im Tälchen. Stehend von links: Marita Pletsch-Rau (FWG), Volker Maurer (Heimatverein), Dieter Klever (Ortsvorsteher). Sitzend: Pauline Zimmer (erste Vorsitzende Heimatverein), Herbert Zimmer (Heimatverein).

Foto: Matthias Willems

Die Idee ist einfach. Wer in die Stadt muss, setzt sich auf die Mitfahrerbank. An der Bank ist ein drehbares Richtungsschild befestigt, mit dem man anzeigen kann, ob man nach Konz oder Trier möchte. Jeder Autofahrer, der an der Bank vorbeifährt und in diese Richtung unterwegs ist, kann nun entscheiden, ob er die Person mitnehmen möchte. Ein Angebot, das schon in vielen Gemeinden der Region erfolgreich umgesetzt wurde. Die Freie Wählergemeinschaft Tälchen hat gemeinsam mit dem Heimat- und Verkehrsverein Tälchen diese Idee aufgegriffen. Mit Zustimmung des Ortsbeirates konnte das Vorhaben, das größtenteils mit Leader-Mitteln (Maßnahmenprogramm der EU zur Förderung innovativer Ideen im ländlichen Raum) gefördert wurde, nun umgesetzt werden. Fünf Bänke wurden vom Bauhof der Stadt Konz in Niedermennig, Obermennig und Krettnach aufgestellt (siehe Info). „Ich finde die Idee sehr gut“, sagt Ortsvorsteher Dieter Klever und hofft, dass das Angebot auch von den Bürgern gut angenommen wird. Gerade ältere Menschen, die nicht mobil sind, sollen davon profitieren. Ein Problem im Tälchen ist die unzureichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Die täglichen Busverbindungen nach Konz kann man an einer Hand abzählen, eine Direktverbindung nach Trier gibt es überhaupt nicht. Das sei gerade für ältere Mitbürger ein Problem, wenn sie zum Beispiel einen Arzttermin hätten und dafür an die wenigen Busverbindungen gebunden seien, sagt Marita Pletsch-Rau (FWG).

Sie hat den Antrag im Gemeinderat gestellt und den Heimat- und Verkehrsverein Tälchen ins Boot geholt. „Wir sind ein gemeinnütziger Verein und haben sofort Ja gesagt, als die Anfrage kam“ ,sagt die erste Vorsitzende Pauline Zimmer. In einer Dorfgemeinschaft, die nur unzureichend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sei, brauche es kreative Ideen, damit das Leben im ländlichen Raum für Menschen, die nicht oder nur wenig mobil sind, vereinfacht werde. Ein Ersatz für den öffentlichen Nahverkehr sollen die Bänke aber nicht sein, sondern eine Ergänzung für mehr Mobilität im Tälchen.

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