Malerische Destruktion

TRIER. (er) Zum festen Programm der Trierer Gesellschaft für Bildende Kunst gehört es, den eigenen Mitgliedern ein Ausstellungsforum zu bieten. Auch Stefanie Lenartz, deren Gemälde derzeit im Palais Walderdorff zu sehen sind, gehört zu diesen "hauseigenen" Künstlern.

Zuletzt hatte sich die Malerin aus Hillesheim in der Eifel am Gemeinschaftsprojekt "Baukasten" beteiligt. Diesmal zeigt sie einen Gemäldezyklus mit dem Titel "Figuren". Stefanie Lenartz' Arbeit kreist von jeher um die Figur. Was sie derzeit in Trier vorlegt, ist denn auch die Weiterentwicklung ihrer früheren Arbeiten. Lenartz Kompositionen sind ruhiger geworden, der Farbauftrag flächig. Schemengleich tauchen die gesichtslosen Gestalten der Malerin aus der Farbe auf und vergehen darin. Die Farbe ist ihnen seelischer Nährboden und Ausdruck ihrer Zustände und Befindlichkeiten. Dabei entstehen ganz unterschiedliche Stimmungen. Vom melancholischen Blau bis zum fahlen, fast unwirklichen Weiß reicht die Bandbreite. Was Lenartz ohne Zweifel beherrscht, ist die Kunst der Komposition. Gleichwohl - ein wenig ermüdend wirken die Trierer Ansichten schon. Ihre Formensprache habe im Laufe der Zeit "eine malerische Destruktion" erfahren, berichtet Stefanie Lenartz im Begleittext. Was man bei diesen Arbeiten vermisst, ist die Energie, die hinter solcher Zerstörung steckt. So bleiben diese Stücke in Grün, Rot oder Blau bei aller Farbigkeit doch ein wenig farblos. Bis zum 27. April, Galerie Palais Walderdorff, Domfreihof, Trier. Geöffnet: di. bis fr. 11 bis 13 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Sonn- und feiertags 10 bis 13 Uhr.

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