"Meine innere Stimme hat den Klang einer Bratsche"

Im Vorfeld seines Konzerts im Kurfürstlichen Palais Trier (heute, 20 Uhr), hat sich TV-Mitarbeiter Gerhard W. Kluth mit dem Ausnahme-Bratscher Nils Mönkemeyer über das Besondere der Viola unterhalten.

Trier. (gkl) Die Bratsche, die große Schwester der Violine, ist nicht sehr beliebt bei den Musikern. Neben den vielen Böswilligkeiten, die man den Bratschern über ihre zerebralen Fähigkeiten nachsagt, ist einer der Gründe, dass dieses Instrument mit seinem etwas herben, vollen und dunklen Klang eigentlich für den menschlichen Körper zu groß ist. Ein Musiker, den das nicht anficht, ist der 1978 in Bremen geborene Nils Mönkemeyer.

Natürlich hat auch er mit der Violine angefangen, sich dann aber mit 17 Jahren ganz auf die Viola verlegt. Nach dem Warum gefragt, sagt Mönkemeyer im TV-Gespräch: "Jeder Mensch hat so etwas wie eine eigene innere Stimme. Bei mir ist das genau der Klang der Bratsche. Sie ist mein Instrument."

Befürchtungen, dass seine Karriere weniger glanzvoll verlaufen könnte als die eines Geigers, hat er nicht. "Das ist noch zu beweisen, ob man mit der Bratsche technisch wie musikalisch das Publikum nicht genauso beeindrucken kann, wie mit der Violine. Natürlich, das Literaturangebot für die Geige ist ungleich größer als das für mein Instrument. Da die Bratsche aber viel seltener gespielt wird, ist es doch für viele Zuhörer etwas Neues. Daneben spiele ich ja auch Bearbeitungen, zum Beispiel Lieder von Mendelssohn oder aber die Arpeggione-Sonate von Franz Schubert."

Mönkemeyer, dem der russische Geiger Juri Bashmet eine außergewöhnliche Karriere vorausgesagt hat, ist am heutigen Samstag, 6. Juni, zu Gast beim Mosel Musikfestivals. Um 20 Uhr spielt er zusammen mit der Pianistin Lucia Huang im Kurfürstlichen Palais in Trier. Karten für das Konzert heute Abend gibt es in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich.

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