(AF) Die Welt hat in der 2.0-Version an Tempo gewonnen: Wo vor zwei Minuten noch der Himmel war, tummeln sich inzwischen schon die Langweiler. Wer vor lauter Informations-Dauerfeuer im Internet langsam selbst in Flammen aufzugehen droht, dem sei eine digitale Oase empfohlen: Die offizielle Internet-Seite von Andrew Eldritch und seinen The Sisters of Mercy, alte Meister des düsteren Rocks ( www.the-sisters-of-mercy.com). So wie dort sah das Internet einst überall aus, Anno Domini 1994. Mark Zuckerberg hegte noch keine Rachegedanken gegen die Ex-Freundin, die Interaktion beschränkt sich auf das nötige Maß: null. So gewinnt man das gute Gefühl, dass man den Inhalt der "Sisters"-Startseite unkomprimiert auf einer 3,5-Zoll-Floppy-Disk unterbringen könnte. Wem das nichts sagt, der ist womöglich zu jung für die Rückkehr von Eldritch und Co. in die Rockhal Esch (4. März). Vor fünf Jahren spielten die Briten bereits dort. Eldritch sang hinter einer blickdichten Nebelwand. Der Gitarrensound kam überraschend metallisch daher. Insgesamt gab es eine ordentliche, wenn auch kurze Show zu erleben. Große Veränderungen sind nicht zu erwarten. So ist das aktuellste Studioalbum der Sisters, Vision Thing, immerhin älter als - zum Beispiel - die Ex-Gespielin von Bunga-Berlusconi. Es kam 1991 heraus. Oder - wie es die Briten auf ihrer Homepage mit feiner Selbstironie bezeichnen: "Wir machen Platten, gelegentlich."

Ein beherztes Ja zum Moll akkord gibt es im März auch von anderen Bands zu erleben. So gastiert nur eine Woche später die New Yorker Band Interpol mit dem charismatischen Sänger Paul Banks in der Rockhal (11. März). Chris Corner und seine Band IAMX sind am 18. März zu Gast in der Kulturfabrik Esch. Von leise bis brachial geht es bei den schottischen Post-Rockern Mogwai zu, die am 13. März im Luxemburger "Den Atelier" auftreten werden. Wesentlich unbeschwerter ist es an Weiberfastnacht (3. März) im Ducsaal Freudenburg. Dort gibt's traditionell schon Rock 'n' Roll mit Boppin' B zu erleben. Im Exhaus stellt zudem an Karnevalssonntag, 6. März, die Münsteraner Indie-Band Ghost of Tom Joad ihr neues Album "Black Musik" vor.

Zugabe

Trier, Exhaus: Dramamine (4. März); Trier, Casino am Kornmarkt: Clickclickdecker (31. März). Esch/Lux., Kulturfabrik: Symphony X, Psychotic Waltz (8. März); Luxemburg, Atelier: Triggerfinger (5. März), Selah Sue (10. März), KT Tunstall (20. März); Dudelange, Op der Schmelz: Alannah Myles (23. März). (AF)