Uwe Ochsenknecht geht in Monreal aufs Ganze

Monreal · "Der Bulle und das Landei" ermitteln wieder: Uwe Ochsenknecht und Diana Amft drehen gerade in Monreal (Kreis Mayen-Koblenz) den vierten Teil der gleichnamigen Krimireihe. Den Schauspielern gefällt es gut in der Eifel - auch wenn die Arbeit manchmal nicht ganz ungefährlich ist.

 Uwe Ochsenknecht in luftiger Höhe: Er ist einer der Stars, die gerade in Monreal den nächten Teil von „Der Bulle und das Landei“ drehen. Foto: Andreas Walz

Uwe Ochsenknecht in luftiger Höhe: Er ist einer der Stars, die gerade in Monreal den nächten Teil von „Der Bulle und das Landei“ drehen. Foto: Andreas Walz

Monreal. Mit beiden Händen krallt sich Uwe Ochsenknecht an der Brüstung des kleinen Balkons vom Hotel Löwenburg fest. Er blickt nach unten. "Willst du mir noch irgendwas sagen, Diana?", ruft er mit gespielter Verzweiflung Schauspielkollegin Amft zu. Von der Straße antwortet ihm nur Gelächter. Dem Hauptdarsteller des Krimis "Der Bulle und das Landei" bleibt in Monreal die Mutprobe in luftiger Höhe nicht erspart. Für die Dreharbeiten zum vierten Teil der Reihe herrscht erneut viel Trubel in dem kleinen Fachwerkort.
Ochsenknecht und Amft schlüpfen im Auftrag von SWR und ARD wieder in die Rollen der Kleinstadtermittler Killmer und Kati (der TV berichtete). Dieses Mal haben es die beiden Hauptfiguren mit zwei Maskierten zu tun, die mit einem Monrealer Streifenwagen einen Geldtransporter überfallen haben. Der Verdacht wird auf die beiden Dorfpolizisten gelenkt. So werden sie suspendiert und das LKA in Person von Beamtin Melanie Marschall (verkörpert von Katharina Müller-Elmau) schaltet sich ein. Killmer und Kati versuchen dennoch, die Täter selbst zu überführen, und bringen sich in heikle Situationen.
So presst sich der Schauspieler nun mit weit aufgerissenen Augen an die Fassade des Monrealer Hotels - mit einem Fuß am Rand des Balkons, mit dem anderen auf einem schmalen Mauervorsprung an einem der Fenster, zwischen den Zähnen ein Mobiltelefon. Währenddessen schlendert Kollegin Amft einige Meter durch die Bahnhofstraße und spricht die einstudierten Sätze in ein zweites Smartphone, bis Regisseurin Vivian Naefe die Szene unterbricht. "Aus! Diana, lass\' dir Zeit. Schön die Sätze dehnen", bestimmt sie. "Äh, nun ja, also ...", setzt Ochsenknecht zum Widerspruch an und hat angesichts seiner unbequemen Körperhaltung wieder die Lacher auf seiner Seite. Dort oben muss er aber noch eine Weile ausharren, denn erst einmal muss bei beiden nachgepudert werden. Dann heißt es: "Alles auf Anfang!"
Man kennt sich, man mag sich


Dass die Atmosphäre locker ist und die Hauptdarsteller Spaß an dem Filmen in der Vordereifel haben, ist ihnen anzumerken. Trotz zwölf bis 14 Drehstunden am Tag sei die Arbeit in Monreal angenehm entspannt, gesteht Ochsenknecht. "Es ist viel weniger anstrengend als in Berlin", sagt er. Er sei froh, schon zum vierten Mal im Fachwerkort vor der Kamera zu stehen. "Inzwischen kennt man sich. Die Leute hier sind herzlich und freundlich. Wir halten Schwätzchen und trinken abends etwas zusammen", erklärt der Schauspieler. Auch die Landschaft gefalle ihm gut. Nicht zuletzt hätten ihn aber auch das Projekt an sich, die Besetzung und das Drehbuch davon überzeugt, für weitere Folgen zur Verfügung zu stehen.
Erst am 6. August sollen die insgesamt 22 Drehtage beendet sein. Die dritte Folge wird am 16. Oktober in der ARD zu sehen sein, die vierte nicht vor dem kommenden Jahr. Wegen des Erfolgs der Reihe "Der Bulle und das Landei" sind aber schon jetzt weitere Fortsetzungen geplant. Im Herbst soll der fünfte Teil in Monreal entstehen, 2014 folgen dann noch zwei weitere Episoden.
Daran, dass Filmteams durch die Gemeinde streifen, haben sich die meisten Monrealer inzwischen gewöhnt. Die malerische Kulisse lockt Fernsehleute schon seit längerem an. Zuletzt drehte die Filmmannschaft der RTL-Serie "Alarm für Cobra 11" im vergangenen September im Ort.
Dass die Dreharbeiten viele Monrealer schon längst nicht mehr aus der Ruhe bringen können, erlebt auch Ochsenknecht an jedem der Drehtage. Niemand beschwere sich über grelle Scheinwerfer oder Lärm in den Abendstunden, lobt er. Die Unterstützung sei groß.
Vor allem Fremde bleiben jedoch immer wieder gern neugierig und verwundert stehen, um bei den Arbeiten zuzusehen. Erst recht, wenn ein bekannter Schauspieler gerade auf einem Fenstersims balanciert.Extra

110 Komparsen sind während der Dreharbeiten im Einsatz. 30 davon sind Polizeibeamte aus NRW. Um sie realitätsgetreu auszustatten, mussten für sie erst rheinland-pfälzische Uniformen besorgt werden. afu

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