50 Jahre Südamerika

Die Bolivienpartnerschaft des Bistums Trier gibt es seit fünfzig Jahren. Aus Anlass dieses Jubiläums lädt der Freundeskreis der Klosterbibliothek Klausen in Zusammenarbeit mit der Pfarrgemeinde Klausen am Donnerstag zu einem Vortragsabend ein. Über die Anfänge der Bolivienpartnerschaft berichtet Pater Adalbert Sprinkmeier, der sie in Südamerika als Priester selbst erlebt hat.

 Boliven-Kenner: Pater Adalbert Sprinkmeier. TV-Foto: Frank Schmitt

Boliven-Kenner: Pater Adalbert Sprinkmeier. TV-Foto: Frank Schmitt

Klausen. (fsc) Es gibt nur noch wenige Zeitzeugen, die darüber berichten können, wie es um Bolivien vor fünfzig Jahren bestellt war. Pater Adalbert Sprinkmeier ist einer davon.

Ende der 1950er Jahre suchte Papst Pius XII. Priester für Bolivien. Das Land brauchte Hilfe, viele Pfarreien standen leer.

1958, zwei Jahre nach seiner Priesterweihe, meldete sich Pater Adalbert für den Priesteraustausch nach Bolivien. Er gehörte damals dem Bistum Köln an, das neben dem Trierer Bistum eine Hilfsaktion für das südamerikanische Land startete.

Pater Adalbert bekam die Pfarrei Samaipata zugeteilt. Die gleichnamige Kreisstadt liegt in den Waldkordilleren zwischen Santa Cruz und Cochobamba. Diese beiden Städte verband damals die einzige asphaltierte Straße Boliviens. Das übrige Wegenetz befand sich in schlechten Zustand. Eine Tankstelle gab es nur alle 120 Kilometer. Und Pater Adalbert musste viel fahren, weil seine Pfarrei ein Gebiet von 3200 Quadratkilometern umfasste.

Es gab keine Kanalisation. Die Kirche, die Pater Adalbert zugeteilt bekam, war in baufälligem Zustand. Das Pfarrhaus war bei seiner Ankunft nur ein Rohbau. Er wohnte anfangs in der Sakristei, die somit gleichzeitig Küche, Pfarrhaus, Materiallager und Schlafzimmer für ihn war.

Auch um die Schulen war es damals nicht gut bestellt. Die Schüler saßen auf grob behauenen Balken. Die Hefte mussten sie auf ihre Knie legen.

Pater Adalbert sorgte wie die anderen Austauschpriester dafür, dass das besser wurde. So wurden auf die Initiative der Priester nicht nur Kirchen und Kapellen, sondern auch Schulen gebaut.

Er hat in Südamerika viele und interessante Dinge erlebt - und zweimal sogar Che Guevara gesehen, als der mit seinen Guerillas in Bolivien operierte.

Auch darüber möchte Pater Adalbert am Vortragsabend in Klausen berichten. Die Veranstaltung findet am 10. Dezember um 20 Uhr im Pfarrsaal am Augustinerplatz statt. Der Eintritt ist frei. Eine Spende ist willkommen und geht an die Förderprojekte von Pater Adalbert.

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