Abschlussfeiern enden oft im Alkoholrausch

Wenn Jugendliche das Ende ihrer Schulzeit feiern, geht es feucht-fröhlich zu. Doch oft gibt es Beschwerden wegen Lärmbelästigung und Sachbeschädigung. Die Polizei muss immer häufiger einschreiten.

Bernkastel-Kues. Es war ein spektakulärer Einsatz: In der Nacht zum Freitag mussten Feuerwehrleute mit Hilfe eines Rettungskorbes einen 22-Jährigen aus einem unwegsamen Gelände bei Piesport bergen, nachdem der junge Mann offenbar beim Urinieren das Gleichgewicht verlor und einen 150 Meter langen Abhang hinuntergerutscht war. Ein Rettungswagen brachte den Verletzten ins Krankenhaus.

Er hatte mit anderen seine Schulentlassung gefeiert und dabei offenbar zuviel dem Alkohol zugesprochen (der TV berichtete). Schulentlassfeiern, wo zu viel Alkohol konsumiert wird, Anwohner sich über Lärm beklagen, Sachen beschädigt werden und gelegentlich die Fäuste fliegen, kommen immer häufiger vor.

Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, berichtet, dass Beamte seiner Dienststelle in diesem Jahr bereits zehn Mal auf der in Nähe der Kurkliniken gelegenen Rosenberghütte waren, um die Jugendlichen dazu zu bewegen, weniger Lärm zu machen. Kaspar: "Die Jugendlichen sind oft betrunken, einige von ihnen zeigen ein aggressives Verhalten."

Jugendliche ziehen von einer Feier zur nächsten



Nach der Feier in der Hütte geht es in der Stadt oftmals munter weiter. "Es kommt immer wieder vor, dass wir stark betrunkene Jugendliche, die sich und andere Verkehrsteilnehmer gefährden, aufgreifen und ihren Eltern überstellen", sagt Kaspar.

Oftmals erhalten die feiernden Schüler auch ungebetenen Besuch von Jugendlichen, die oft nur auf Randale aus sind. So kam es vor einigen Jahren bei einer Abschlussfeier in Wittlich zu einer wüsten Prügelei, nachdem eine Gruppe Halbwüchsiger ein Zeltlager von Entlass-Schülern angegriffen hatte und dabei mehrere Jugendliche verletzt wurden.

In Bitburg hinterließen die Teilnehmer - beziehungsweise deren Gäste einer Abschlussfeier - Glasscherben in einem Haferfeld, einen Verkehrsübungsplatz übersäten sie mit Müll und Dreck und zertrümmerten eine Bank. Es gebe einen regelrechten Feten-Tourismus, berichtete seinerzeit ein Polizeisprecher.

Schuld daran sind oft die Schüler selbst, da sie aus den Feten kommerzielle Veranstaltungen machen. Jeder kann kommen, für die Getränke muss gezahlt werden.

Die Verbandsgemeinde Zell hat reagiert, nachdem auch dort die Polizei immer öfter für Ruhe sorgen musste.

Die Verwaltung stellt Jugendlichen grundsätzlich keine Schankerlaubnis aus, und wenn ein Erwachsener sozusagen als Strohmann diese Erlaubnis beantragt, wird diesem sehr deutlich klargemacht, dass an Jugendliche kein Alkohol ausgeschenkt werden darf und das Jugendschutzgesetz streng einzuhalten ist.

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