Der Winter zeigt sein Janusgesicht

Die Menschen haben sich auf den Winter eingestellt. Zwar gab es auch am Montag wieder Unfälle auf den glatten Straßen, doch die endeten meist glimpflich. Der eisbedingte Stopp eines Schulbusses bei Klausen endete mit einer geführten Wanderung für die jungen Passagiere.

Bernkastel-Kues/Wittlich. Missliche Situation ungewöhnlich gelöst: Die Fahrerin eines Schulbusses hatte am Montag auf dem Weg zur Grundschule in Sehlem den Bus im Klausener Ortsteil Krames wegen der eisglatten Straße gestoppt, um die Kinder nicht zu gefährden. Sie verständigte den Leiter der Grundschule Sehlem, Peter Hoffmann. Der informierte Alois Meyer, Ortsbürgermeister von Klausen, über die Situation. Zusammen mit einem Gemeindediener begleitete Meyer die Jungen und Mädchen sicher zum nahegelegenen Kindergarten. Von dort konnten Eltern sie abgeholen. "Das war genau das richtige Verhalten, dass die Busfahrerin gezeigt hat. Sie hat die Kinder nicht herausgelassen und uns verständigt", sagt Hoffmann.

Genau das richtige Wetter ist es für Klaus Hepp. Der Leiter des Wintersportzentrums Erbeskopf, frohlockt ob der weißen Pracht: "Das ist endlich mal ein Vorzeigewinter." Auf dem Erbeskopf ist die 100 000er-Besucher-Marke geknackt. Auch Wolfgang Winterhorst, Leiter des Wintersportzentrums Idarkopf (Kreis Birkenfeld), jubelt über die Schneemassen, die vom Himmel fallen: "Der Pulverschnee ist traumhaft - die Piste sieht bombig aus."

Nach drei Jahren Pause laufen Lifte wieder



Seit drei Wintern standen dort die Lifte still. Nun liegen dort 40 Zentimetern Pulverschnee. Rund 2000 Besucher tummelten sich am vergangenen Wochenende auf dem Idarkopf.

Im Großen und Ganzen blieb es laut Aussagen der Polizei den witterungsbedingten Umständen entsprechend ruhig auf den Straßen. Leichte Blechschäden, in Gräben geschlitterte Autos und quer stehende LKW seien jedoch fast schon normal. Zwei Verletzte gab es gestern bei einem Unfall auf der L 47 (Ortsumgehung Wehlen). Eine 18-jährige Frau war mit ihrem Wagen auf glatter Fahrbahn ins Schleudern geraten und mit einem entgegenkommenden Auto zusammengeprallt. Der Fahrer eines nachfolgenden Wagens blieb beim Zusammenstoß der drei Fahrzeuge unverletzt. Die junge Frau wurde schwer, der Fahrer des entgegenkommenden Autos leicht verletzt.

Auf den Höhen von Hunsrück und Eifel gestaltete sich die Verkehrslage gestern kritischer als in den moselnahen Lagen. Bei Morbach blockierten Schneeverwehungen mit bis zu einem Meter Höhe die Straßen. An der Mosel hatten die Autofahrer mit Schneematsch zu kämpfen.

"Die Leute fahren der Witterung schon angepasst", sagte Ralf Schmitz, Leiter der Master-Straßenmeisterei Wittlich. Wegen des stockenden Nachschubs an Streusalz könnten die Einsatzkräfte lediglich ein Drittel des Straßennetzes mit Salz vom Eis befreien. Der Rest werde nur noch geräumt.

Für die kommenden Tage erwarten die Straßenmeistereien weiter starken Schneefall in den Höhenlagen und Schneeregen mit Eisglätte in den Niederungen.

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