"Deutsche Schüler haben weniger Zeit"

Reil · Seit fast einem Jahr ist Li-Lu Lam Aguilar als Rotary-Austauschschülerin bei Familie Melsheimer in Reil. Zusammen mit Gastmutter Stefanie Melsheimer, deren 17-jährige Tochter Johanna zurzeit zum Austausch in Chile ist, erzählt die 18-Jährige aus Mexiko von dieser Zeit.



Wie war die erste Zeit in Deutschland?
Aguilar: Die erste Woche war schon schwierig.
Melsheimer: Als sie ankam, konnte Li-Lu kein Wort Deutsch. Die ersten drei Wochen haben wir viel Englisch gesprochen. Dann hat meine jüngste Tochter gestreikt und gesagt: Jetzt reden wir nur noch Deutsch.
Aguilar: Das war schwierig, aber ich glaube, es war das Beste.

Wie schwer war es, zu Gleichaltrigen Kontakt zu bekommen?
Aguilar: In der Schule hatte ich fast keine Probleme. Es ist nicht ganz leicht, aber es ging. Ich bin in Reil auch in der Fußballmannschaft.
Melsheimer: Li-Lu ist selbstsicher und offen auf andere zugegangen, wir mussten nicht helfen. Man merkt, dass sie aus einer sonnigen Gegend kommt. Sie hat eine positive Ausstrahlung.

Sie besuchen die elfte Klasse des Traben-Trarbacher Gymnasiums. Wie ist Schule in Deutschland im Vergleich zu Mexiko?
Aguilar: In Mexiko endet ein normaler Schultag um halb zwei Uhr nachmittags. Und hier in Deutschland bin ich bis vier Uhr in der Schule. Das ist ein bisschen anstrengend. Hier ist auch viel mehr Druck und Stress. Die Schüler haben weniger Zeit.

Was bietet Rotary den Austauschschülern während des Jahres?
Aguilar: Im ersten Monat haben sich alle Austauschschüler bei einem Wochenendtreffen kennengelernt. Dann haben wir zusammen eine zweiwöchige Deutschlandtour gemacht. Es ist eine ganz besondere Verbindung.teu

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort