Die Heimat des Nibelungen-Bösewichts

Dhronecken · Der Name des Ortes Dhronecken ist untrennbar mit dem seiner Burg verbunden. Die könnte sogar der Stammsitz des Hagen von Tronje gewesen sein.

 Der „eckige“ Zusammenfluss von Röder- und Thalfanger Bach (links), die wegen der langen Trockenheit derzeit nur wenig Wasser führen, lässt erahnen, wie Burg und Dorf Dhronecken an diesem Ursprung der Kleinen Dhron zu ihrem Namen kamen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Der „eckige“ Zusammenfluss von Röder- und Thalfanger Bach (links), die wegen der langen Trockenheit derzeit nur wenig Wasser führen, lässt erahnen, wie Burg und Dorf Dhronecken an diesem Ursprung der Kleinen Dhron zu ihrem Namen kamen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Dhronecken. Wer überlegt, wie die Gemeinde Dhronecken wohl zu ihrem Namen kam, denkt mit als Erstes an die gleichnamige Burg. Dabei drängt sich dann schnell die immer wieder aufflackernde Theorie auf, Burg Dhronecken könnte der Stammsitz des Hagen von Tronje aus dem Nibelungenlied gewesen sein. Doch die Namensgebung des einstigen Amtssitzes erklärt sich sehr viel bodenständiger.In der 1991 erschienenen Chronik "Burg, Amt und Dorf Dhronecken" erklärt Carla Regge den Ursprung des Namens von Burg und Dorf detailliert. "Dhron" als wesentlicher Bestandteil leitet sich nämlich schlichtweg vom gleichnamigen Flüsschen Dhron ab - beziehungsweise von der "Kleinen Dhron", die im Dorf ihren Ursprung hat. Sie entsteht aus dem am "Haus Conrad" mit dem Röderbach zusammentreffenden Thalfanger Bach. Dorf Geschichte(n)

Der Röderbach fließt von der Hilscheidermühle und dem Forsthaus Röderbach in den Ort. Der Thalfanger Bach kommt aus dem nördlich gelegenen gleichnamigen Ort. Die beiden vereinen sich in Dhronecken zur Kleinen Dhron. Der Name täuscht: Die Kleine Dhron ist der bedeutendste Zufluss der Dhron. Diese vereint sich unterhalb der Dhrontalsperre bei Papiermühle mit dem "kleinen" Namensvetter und mündet schließlich im Neumagener Ortsteil Dhron in die Mosel.Der zweite Bestandteil des Ortsnamens Dhronecken geht laut Regge auf das althochdeutsche "ekka" und das mittelhochdeutsche "ecke" oder "egge" zurück. Die Bedeutungen der Wörter, nämlich "Spitze" oder "scharfe Kante" werden einem rasch klar, wenn man einen Blick auf den nahezu rechtwinkligen Zusammenfluss von Röderbach und Thalfanger Bach wirft. Chronistin Regge geht in ihrem von der Ortsgemeinde herausgegebenen Buch darüber hinaus auf die frühere Schreibweise des Ortsnamens ein. Die historische Schreibweise sei unterschiedlich. Als Beispiele nennt sie die Bezeichnungen Troneck, Throneck, Tronich und Tronecken. Diese Namen seien aber auch immer wieder mit dem Buchstaben D beginnend geschrieben worden. Das Dorf Dhronecken wurde im Jahr 1297 erstmals urkundlich erwähnt - und zwar in Verbindung mit einem Ritter Conrad von Tronecken. Die Burg wurde 1309 erstmals erwähnt als "Feste Troneck". Allerdings soll sie bereits im 12. Jahrhundert errichtet worden sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort