Die Osterinsel

Zum Artikel "Doppelkopf für die Doppelstadt" (TV, 11. Dezember) meint dieser Leser:

Die Idee selbst ist zweifellos hervorragend. Womöglich aber hat sich der Künstler mit seiner monumentalen Schöpfung des grimmig dreinschauenden Januskopfes à la Kim Jong Il vom zuweilen hemihomophyktisch-talmentalitären Gebaren gewisser Stadtmütter und -väter doch zu sehr inspirieren lassen. Anstatt strahlende, liebenswerte Atlitze hübscher Jugendstilfeen, Sinnbild der Stadt, zu kreieren, die gewiss auch notorische Kreiselnichtblinker zu netterer Disziplin animieren würden. Oder hat er sich eine Anleihe bei den Mohais, jener legendären Steinbilder der Osterinsel, erlaubt?

Wie dem auch sei, sollte die Skulptur, eher Subkultur eines postmodernen Totemphallus, dann noch zu Ostern vollendet werden, so hätte wenigstens das Visitenkartenrondell der Stadt - urheberrechtlich kaum bedenklich - auch noch zusätzlich einen netten Namen.

Sie wissen schon: die Osterinsel.

Peter F. Giese, Traben-Trarbach

Kreisel

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