Ein echter Friseursalon als Kulisse

Zwölf Hobbyschauspieler bringen ein Dorf zum Lachen. Das Lustspiel um die Existenznöte eines Barbiers der alten Schule hat 230 Zuschauer zur ersten Vorstellung ins Hinzerather Bürgerhaus gelockt. Im vergangenen Jahr waren insgesamt rund 800 Zuschauer zu Gast bei der Theatergruppe des Heimatvereins Hinzerath.

 K.O. nach Yogaübung: Friseur Eck (Georg Sommer) geht zum Entsetzen seines Freundes Louis (Markus Großkopf) und der Yogalehrerin Brunhilde (Silke Herrmann) zu Boden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

K.O. nach Yogaübung: Friseur Eck (Georg Sommer) geht zum Entsetzen seines Freundes Louis (Markus Großkopf) und der Yogalehrerin Brunhilde (Silke Herrmann) zu Boden. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hinzerath. (doth) Einen neuen Schwank bringt die Theatergruppe des Heimatvereins Hinzerath jedes Jahr auf die Bühne, und das schon seit 1987.

Und in jedem Jahr legen die Hinzerather großen Wert auf Authentizität. "Der Zuschauer muss seine Heimat wiedererkennen", erklärt der Regisseur und Vorsitzende des Heimatvereins, Meinhard Polok. Das Stück von Peter Durke wurde also auf Hinzerath zugeschnitten. Die Figuren tragen Namen aus der Region, und natürlich durfte die Mundart nicht fehlen. Das i-Tüpfelchen sind in diesem Jahr die Kulissen. Denn sie bestehen aus einem ausrangierten, aber echten Friseursalon.

Diesmal zeigten die zwölf Hobbyschauspieler der Truppe die Nöte des modernisierungsunwilligen Friseurmeisters Eduard Eck, dargestellt von Georg Sommer. Sein Versuch, Räume im großen Haus an Kleinunternehmer zu vermieten und sich damit zu sanieren, endet in einem Fiasko. Die neuen Dienstleister haben nämlich eines gemeinsam: Keine Ahnung von ihrem Job und deshalb auch keine Kunden. Aber keine Kunden hat der Barbier selbst genug.

Seit August wurde geprobt, zuletzt mehrmals pro Woche. "Georg Sommer hat als Friseurmeister Eck einen mörderisch langen Text", bedauert der Regisseur seinen Hauptdarsteller. Sommer selbst sagt: "Ich spiele den Text nicht Wort für Wort, sondern die Situation." Nur übertreiben dürfe er es nicht so weit, dass Souffleuse Roswitha Polok, Schriftführerin im Heimatverein, ins Schleudern gerät.

Wiedereinsteiger ist Timo Schwarz, der sich in die Rolle von Otto, dem "Mädchen für alles", einarbeitete. "Ich habe mit 16 hier auf der Bühne gestanden und 19 Jahre Pause gemacht", erklärt der 35-Jährige. Die Schauspielerei macht sofort wieder Spaß.

Den Spaß auf der Bühne des Bürgerhauses ließen sich rund 230 Zuschauer nicht entgehen. Langjährige Freundin der dörflichen Theaterkunst ist Hiltrud Röder aus Bernkastel-Kues. Sie findet: "Dieses Stück ist schon ein bisschen wie aus dem Leben gegriffen und hat viel Witz." Die beiden Folgevorstellungen am 30. und 31. Oktober sind längst ausverkauft.

Extra Die Schauspieler: Georg Sommer, Gisela Martini, Steffi Marx, Markus Großkopf, Marko Staudt, Timo Schwarz, Nicole Eck, Silke Herrmann, Edda Kropp, Sabine Peters, Renate Eck und Hermann Moseler. Maske: Vera Eck-Sommer, Monika Sommer, Souffleuse: Roswitha Polok, Bühnenaufbau: Josef Jörg, Ulrich Kampmann, Stefan Nowrot, Günter Scheid, Jürgen Scheid und Andreas Weirich. Regie: Meinhard Polok

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