"Wir waren schon in Trier und haben nichts gefunden, in Wittlich ist das anders", sagt Edmund Endres, "Hier ist es schön, und ich habe schon drei Tüten ins Auto getragen." Der Musweilerer ist mit seiner Frau unterwegs und zufrieden mit dem Extra-Angebot am Sonntag. Überhaupt nutzen viele Auswärtige die Gelegenheit, um am Sonntag mit der ganzen Familie nach Wittlich zu kommen. Wolle, Wurst, Wäsche, alles was das Herz begehrt, präsentieren Geschäftsleute und Marktverkäufer in Wittlich, nebenbei wird noch Wahlkampf gemacht. Und trotz grauem Himmel steht man Schlange für ein Eis. Damit vergnügen sich auch Lina-Marie und Katharina. Ihre Mutter ist mit ihnen aus Longkamp gekommen. Sie sagt: "Es ist einfach gemütlich hier." Einkaufen wollte sie allerdings weniger. Das gilt nicht für alle: In den Fachgeschäften, die mit besonderen Aktionen gelockt haben, tummeln sich Kunden, die Rabatte nutzen wollen. Ein ungewöhnlicher Menschenauflauf füllt auch die Alt-Neugasse. Dort wartet neben vielen Wittlichern Ute Felske aus Idar-Oberstein auf eine Modenschau: "Ich bin extra deswegen gekommen, und weil ich wusste, dass verkaufsoffener Sonntag ist. Wittlich ist besser zum Bummeln als Idar-Oberstein. Bevor ich mich zuhause langweile, bin ich halt losgefahren." Eine junge Altricherin sagt: "Wittlich ist super voll. Hier gibt es gute Sachen, und man kann gut einkaufen. Heute habe ich keinen Parkplatz gefunden. Ich stehe im Parkverbot." Melina Lellig, 17 Jahre, aus Landscheid, stellt fest: "Ich finde Wittlich gut, man bekommt alles. Es fehlt nur Freizeitbeschäftigung für junge Leute." Ihr Freund interessiert sich eigentlich eher "für Elektronik, Autoteile- und Zubehör". Aber auch er sagt: "Klamotten kaufe ich hier oder in Trier." Kurz darauf: Musik und Applaus: Während die Modedesignerin sagt: "Der Retro-Look kommt" - und sich zu ihrer Lieblingsfarbe Schwarz bekennt, verteilt ein anderes Geschäft bunte Luftballons an Kinder. Einer davon flattert später am Schweine-Schwänzchen.