Fassweinpreis erholt sich nur langsam

In den sechs rheinland-pfälzischen Weinbaugebieten ernteten die Winzer im vergangenen Jahr 6,1 Millionen Hektoliter Weinmost. Das sind acht Prozent weniger als ein Jahr zuvor . Die Fassweinpreise erholen sich von dem Einbruch vor zwei Jahren nur sehr langsam.

Bernkastel-Kues/Trier. Das Statistische Landesamt in Bad Ems hat jetzt die Zahlen der Weinmosternte 2009 bekannt gegeben. Demnach ernteten die rheinland-pfälzischen Winzer eine unterdurchschnittliche Menge, dafür aber sehr hohe Qualitäten. Im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre betrug die Weinmosternte im Land 6,5 Millionen Hektoliter, im vergangenen Jahr waren es nur 6,1 Millionen Hektoliter. Die Moselwinzer trugen zu dem Gesamtergebnis 0,8 Millionen Hektoliter bei. Sie mussten im Vergleich zu 2008 eine Mengeneinbuße von mehr als zehn Prozent hinnehmen.

Erfreulich sind hingegen die Qualitäten: 58 Prozent der 2009er Weinernte im Land sind für Qualitätswein geeignet, 37 Prozent für Prädikatsweine wie Spät- oder Auslesen. Lediglich fünf Prozent der Ernte können nur als Landwein vermarktet werden.

Die unterdurchschnittliche Erntemenge hat sich bislang allerdings kaum auf die Fassweinpreise ausgewirkt. An der Mosel werden zurzeit 2009er Riesling-Qualitätsweine auf dem Fassweinmarkt für 80 Cent pro Liter gehandelt. Im November lag der Preis noch bei 60 Cent pro Liter. Erstmals seit längerer Zeit ist der Riesling-Fassweinpreis an der Mosel wieder etwas höher als in den großen Weinanbaugebieten Pfalz und Rheinhessen. Dort werden aktuell Riesling-Fassweine für 70 Cent gehandelt.

Noch immer nicht hat sich der Fassweinpreis an der Mosel von dem Einbruch in den Jahren 2008/2009 erholt. Im Februar 2008 lag der Preis noch bei 1,50 Euro pro Liter, kurz nach dem Herbst fiel er auf 85 Cent und im September 2009 war mit 50 Cent pro Liter der Tiefststand erreicht.

Geschäft am Fassweinmarkt plätschert dahin



Die Gründe für diesen Preisverfall: Wegen der sehr hohen Nachfrage war der Preis für Mosel-Riesling in der ersten Jahreshälfte 2007 auf 1,65 Euro pro Liter gestiegen. In Rheinhessen und der Pfalz lagen die Preise zur gleichen Zeit um etwa 30 Cent niedriger. Großkunden der Weinkellereien, vor allem Discounter wie Aldi und Lidl, listeten den Moselwein aus und füllten ihre Regale mit den etwas preiswerteren Weinen aus der Pfalz und Rheinhessen. Inzwischen sind die Kellereien bei den Großabnehmern wieder mit Mosel-Riesling im Geschäft. Die Nachfrage auf dem Fassweinmarkt an der Mosel ist aber verhalten. Die Landwirtschaftskammer schreibt: "Am Fassweinmarkt kann von einem weitgehend dahinplätschernden Geschäft gesprochen werden. So richtig bewegen sich die Preise weder gewaltig nach oben noch nach unten."

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