Festwochenende zum Kirchenjubiläum

Traben-Trarbach · Runder Geburtstag in Traben: Die katholische Kirche St. Peter und Paul wird 100 Jahre alt. Am 3. September 1911 wurde das idyllisch neben den Weinbergen gelegene Gotteshaus eingeweiht. Das Jubiläum soll mit einem Festkonzert und einem Festhochamt am 10. und 11. September gefeiert werden.

 Blick von der Empore der 100 Jahre alten Kirche St. Peter und Paul: Im September wird hier das Jubiläum gefeiert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Blick von der Empore der 100 Jahre alten Kirche St. Peter und Paul: Im September wird hier das Jubiläum gefeiert. TV-Foto: Gerda Knorrn-Belitz

Traben-Trarbach. Dem Festausschuss zum Kirchenjubiläum gehören Pfarrer Matthias Hermes, Ralf Klee, Andreas Künster, Bernd Liesenfeld, Franz-Josef Ehses und das Küster-Ehepaar Edith und Werner Halbig an. Seit Anfang des Jahres sind die sieben mit den Vorbereitungen beschäftigt. Bernd Liesenfeld und die Eheleute Halbig haben einiges aus der wechselvollen Geschichte der Kirche zu erzählen.
Die Trabener Katholiken hatten einst kein eigenes Gotteshaus, sondern mussten nach Trarbach in die Pfarrkirche St. Nikolaus, die 1874 eingeweiht worden war.
Auf Dauer gefiel das den Gläubigen nicht, und so machte sich der Trabener Kaufmann Anton Cordier für eine eigene Kirche in Traben stark und sammelte eifrig Geld für den Bau.
STADT GESCHICHTE(N)


Es heißt, dass der damalige Pfarrer davon gar nichts wusste und die Grundsteinlegung im Jahr 1909, bei der auch der Bischof zugegen war, gegen seinen Willen erfolgte. Der bekannte Architekt Peter Marx aus Trier wurde mit dem Entwurf der Kirche im neuromanischen Stil betraut.
"Es wurde wirklich nicht gespart", sagt Bernd Liesenfeld und zeigt auf den Fußboden, der mit Mettlacher Plättchen ausgelegt ist. "Das ist was ganz Edles." Den offenporigen Fliesen ist das Blümchenstreuen bei Hochzeiten allerdings abträglich. Trotzdem ist das Trabener Gotteshaus bei Brautpaaren beliebt. "Das ist unsere Hochzeitskirche. Fast alle Trauungen finden hier statt", sagt Edith Halbig.
Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung konnte am 3. September 1911 der erste Gottesdienst mit Dechant Franz Rischar in der neuen Kirche gefeiert werden. Anfang der 20er Jahre malte der bekannte Münchner Maler Franz Schilling die gesamte Kirche farbenprächtig aus. "1972 wurde der Altarraum umgestaltet", sagt Werner Halbig und bedauert, dass dabei auch die Ausmalungen weitgehend überstrichen wurden. Lediglich im Chor finden sie sich noch.
Die künstlerisch wertvollen Kirchenfenster gingen durch Artilleriebeschuss und die Sprengung der Moselbrücke 1945 zu Bruch, nur im Chorumgang blieben sie unversehrt.
Vor fünf Jahren wurden Reparaturarbeiten an der Kirche vorgenommen, dabei wurde auch die Orgel restauriert und erhielt ihren ursprünglichen romantischen Klang zurück. Für eine ebenfalls nötige Innenrenovierung fehlen bislang die Mittel, und um Heizkosten zu sparen, ist das Gotteshaus seit zwei Jahren in den Wintermonaten geschlossen. GKB
Zum Jubiläum wird es Anfang September auch eine Ausstellung in der Kirche geben. Viele Kostbarkeiten finden sich im Gotteshaus. Küsterin Edith Halbig zeigt liturgische Geräte wie Kelche, eine große Monstranz und die von Trabener Frauen seinerzeit gestickten Kreuzstichdecken für den Tisch- und Hochaltar. Sogar ein Bild auf Eichenholz aus dem ehemaligen Kloster Stuben ist noch vorhanden. Besonders stolz ist Edith Halbig, dass die sogenannten Bassgeigen in allen liturgischen Farben erhalten geblieben sind. Die 100 Jahre alten Roben der Pfarrer werden auch heute noch zu besonderen Anlässen getragen. GKB

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