Handwerk braucht mehr Auszubildende

Hetzerath · Bei einer Feierstunde wurden am Mittwochabend 94 neue Gesellen aus dem Bereich der Handwerkskammer Mosel-Eifel-Hunsrück-Region (MEHR) freigesprochen. Im Handwerk werden händeringend neue Auszubildende gesucht.

Hetzerath. So gut wie wohl noch nie sind die Chancen für Ausbildungsplatzsuchende zurzeit. Es gibt immer weniger junge Leute, die nach der Schule oft ein Studium anstreben. Das bekommt auch das Handwerk zu spüren. "In unserer Region absolvieren fast 2000 Jugendliche eine handwerkliche Ausbildung in rund 1000 Ausbildungsbetrieben", sagte der Vorsitzende Kreishandwerksmeister Bernkastel-Wittlich Raimund Licht bei der Lossprechungsfeier in Hetzerath, fügte aber hinzu: "Seit einigen Jahren bleiben jährlich mehrere Tausend Lehrstellen im Handwerk unbesetzt." Für die Handwerksbetriebe in der Region ist der demografische Wandel laut Licht konkret spürbar: "Aufträge können nicht entgegengenommen werden oder bleiben liegen." Seit drei Jahren versuchen die Handwerkskammern mit einer Imagekampagne gegenzusteuern. In der Region gibt es zusätzlich ein eigenes Projekt mit Namen "MEHR Ausbildung im Handwerk". Erfolgreiche Vertreter ihrer jeweiligen Zunft aus der Region sollen dem modernen Handwerk ein Gesicht geben. Nach Meinung von Licht reicht das aber nicht: Der Kreishandwerkermeister plädiert dafür, verstärkt unter Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu werben. "Rund zehn Prozent unserer Nachwuchskräfte haben einen Migrationshintergrund", weiß Licht. Diese Menschen bringen Kompetenzen mit, die immer wichtiger würden. Sie seien mindestens zweisprachig und mit den Wünschen von Kunden aus anderen Kulturkreisen als dem deutschen vertraut.Viele neue Handwerksgesellen haben Wurzeln außerhalb der Region. Die Prüfungsbesten Peter Gumtow aus Bernkastel-Kues, Andrej Windermut aus Traben-Trarbach, Mathias Simon aus Bengel, Benedikt Vogt aus Morbach, Damian Tombers aus Laufeld, Marcel Fetzer aus Geisfeld, Julia Wiesen aus Ehlenz, April Trone aus Ürzig, Sebastian Zeimetz aus Wittlich, Eike Disch aus Feuerscheid und Marius-Tobias Schleder aus Morbach-Elzerath erhielten außer einem Zeugnis mit goldenem Stern vom Vorstand-Vorsitzenden der Sparkasse Mittelmosel Eifel-Mosel-Hunsrück, Gunther Wölfges, ein Sparbuch über 200 Euro sowie von der MEHR einen Bildungsgutschein in gleicher Höhe.Neue Gesellen im Handwerk aus dem Vvulkaneifelkreis:Maler und Lackierer:Sebastian Thome (Üdersdorf, Malerbetrieb Schorn Wallscheid).Friseure:Stella Meyer (Udler, Haar-Werkstatt Claudia Köhler Bausendorf), Jessica Rempel (Üdersdorf, Ehlen - Die Friseure Wittlich). Dachdecker: Sven Bretz (Mehren, Dachdecker- und Klempnermeister Robert Junk Gillenfeld), Johannes Krupp (Strohn, Bedachungen & Zimmerei Torsten Velten Kövenig), René Lay (Birgel, Schmitz Bedachungen Jünkerath).

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