Hiobs Botschaft - keine Hiobsbotschaft

Was hat eine biblische Geschichte heute noch zu sagen? Ein Chorprojekt hat sich der Erzählung Hiobs angenommen und sie mit aktuellen Bezügen versehen. Vom Publikum gab es viel Beifall.

Zell. "Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Derselbe war schlecht und recht, gottesfürchtig und mied das Böse." So beginnt eine der bekanntesten Erzählungen des Alten Testaments. Der Junge Chor Marienburg nahm sich dieser Bibelgeschichte an und feierte am Wochenende in Zell-Kaimt mit "Hiobs Botschaft" Premiere. Entstanden war das Stück im Rahmen eines Planungsworkshops im Januar.

Am Konzertabend waren die Zuschauer zahlreich in der Sankt-Jakobus-Kirche erschienen. Vor Beginn der Aufführung ermutigte Pastoralreferent Armin Surkus-Anzenhofer das Publikum, für sich selbst zu entdecken, dass Hiobs Botschaft im Grunde keine Hiobsbotschaft ist.

Mit einer kurzen Erzählung begann im Anschluss die Aufführung, bevor der Chor zum ersten Lied ansetzte. "Always Look on the Bright Side of Life" sangen die mehr als 80 Mitglieder unter der Leitung von Dirigentin Marion Oswald. Die Altersspanne reichte vom Schulkind bis zum Junggebliebenen. Die Band Mensch wärts begleitete die Sänger mit Keyboard, Gitarre, Schlagzeug und Bass.

Der Erzählteil der Aufführung wurde sehr kurz gehalten, da es nicht in erster Linie darum ging, Hiobs Geschichte detailreich wiederzugeben. Dennoch konnte man dem Geschehen gut folgen, zumal den Meisten der Inhalt wohl bereits bekannt war. Im Vordergrund stand ganz klar die Musik, mit deren Hilfe den Zuschauern auf emotionaler Ebene Hiobs Geschichte nahegebracht wurde. Das Thema war außerdem mit großem aktuellen Bezug aufbereitet. So sang der Chor neben traditionellen Liedern beispielsweise auch "Tears In Heaven" von Eric Clapton, "Keep The Faith" von Bon Jovi und auch eine Eigenkomposition wurde präsentiert.

Nachrichten aus Lautsprechern



Nachdem die Erzähler von den Schreckensbotschaften berichtet hatten, die Hiob erhielt, erklangen aus Lautsprechern zudem die Stimmen von Nachrichtensprechern: Libyen, Japan, 9/11. Hiobsbotschaften gibt es auch heute noch zur Genüge. Hier wurden nicht Begebenheiten aus längst vergangenen Zeiten erzählt. Nein, auch heute quälen uns die gleichen Sorgen wie damals Hiob. Wichtig ist es, und darum geht es in "Hiobs Botschaft", dass man sich davon nicht einfach überrollen lässt, sondern dass man herauslässt, was einem zu schaffen macht. Und dann, das ist das Wichtigste, wird man gehört werden. Man ist nie allein in seiner Not.

Am Ende der Vorführung wurde der Chor mit viel Zuspruch und Applaus vom Publikum belohnt. Zum Dank gab es als Zugabe das Lied "Come Together". koa

Weitere Aufführungen gibt's am 10. April ab 17 Uhr in der Stephanskirche Simmern, am 13. Mai ab 21 Uhr in der Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung in Klausen sowie am 15. Mai ab 17 Uhr in St. Margaretha Bruttig.



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