Immobilien gewinnen an Wert

BERNKASTEL-KUES. Die Energiepreise steigen auf breiter Front. Hausbesitzer können aber Geld sparen, wenn sie sich den Rat und die Hilfe von Fachleuten holen. Und es gibt finanzielle Anreize.

Dieter Zeitz macht eine anschauliche Rechnung auf, die auch jedem Laien die Situation klar macht. "1982 kostete ein Liter Heizöl 25 Pfennige, umgerechnet also etwa zwölf bis 13 Cent. Derzeit kostet die gleiche Menge 60 Cent", erläutert der Heizungsfachmann. Und niemand glaubt im Ernst daran, dass die Preise wieder sinken. Im Gegenteil. "In zehn bis 15 Jahren werden wir den doppelten Preis zahlen", glaubt der Bernkastel-Kueser Stadtbürgermeister Wolfgang Port. Energiesparen heißt deshalb - auch aus Gründen des Umweltschutzes - die Devise. In den eigenen vier Wänden ist dies aber nur möglich, wenn Heizung, Fenster, Dach und Fassade in optimalem Zustand sind. Vier Firmen aus Bernkastel-Kues, Zöllner (Fenster), Zeitz+Kirst (Heizung), Oster (Bedachungen) und Schultze (Fassaden) haben sich zusammengetan, um die Bürger über die "Energiesparoffensive 2006" zu informieren. Sie tun dies in Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Trier und den zuständigen rheinland-pfälzischen Ministerien bei der ersten Energierspar-Messe in Bernkastel-Kues. Zinsgünstige Finanzierung möglich

Die Veranstaltung findet am kommenden Wochenende, 29. und 30. April, in der Güterhalle statt: am Samstag von 9 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. Mit dabei sind außerdem die Sparkasse Mittelmosel, die Bausparkasse, die RWE AG (Wärmepumpen) und die Stadtwerke Trier (Gasversorgung). Besonders interessant für die Besucher: Sie können sich bei unabhängigen Energieberatern kostenlos über Einsparmöglichkeiten informieren. Außerdem finden an beiden Tagen Fachvorträge statt. Ideengeber der Veranstaltung ist Peter Stein (Firma Zöllner), der nach Rücksprache mit der Handwerkskammer die anderen Betriebe mit ins Boot nahm. "Wir wollen die Bürger informieren", betont Stein - nicht nur über die Möglichkeiten zur Energieeinsparung, sondern auch über die günstigen Finanzierungsmöglichkeiten über die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für das Gebäudesanierungs-Programm beispielsweise, das mehrere Gewerke umfassen muss, liegt der Zinssatz derzeit bei 1,41 Prozent. Wenn der Auftraggeber während der Arbeiten die Hilfe eines Energieberaters in Anspruch nimmt, können ihm von der Auftragssumme (Höchstbetrag 50 000 Euro pro Wohneinheit) sogar 15 Prozent erlassen werden. Die Investition rechne sich auf jeden Fall, betonen die Fachleute. Durch die Energie-Einsparung finanziere sie sich quasi von selbst. Außerdem steige eine Immobilie in ihrem Wert und sei leichter zu verkaufen oder zu vermieten. Hinter dem Engagement steckt das Wissen, dass die Altbausanierung gegenüber den Neubauten an Bedeutung gewinnt. "Die Messe trifft genau den Nerv der Zeit", betont Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues. Die Organisatoren rechnen bei der Veranstaltung mit mehr als 1000 Besuchern.

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