Jetzt hat er mehr Zeit fürs Radeln

Wittlich · Nach 45 Jahren in der Genossenschaftsbank - davon 27 als Vorstand, zuletzt bei der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank - geht Rudolf Schmitt Ende des Jahres in Ruhestand. Dann wünscht sich der Bausendorfer, der heute seine Verabschiedung feiert, mehr Zeit fürs Radfahren.

 Wird heute in den Ruhestand verabschiedet: Bankvorstand Rudolf Schmitt. Foto: VVR-Bank

Wird heute in den Ruhestand verabschiedet: Bankvorstand Rudolf Schmitt. Foto: VVR-Bank

Foto: Bjoern Pazen (BP) ("TV-Upload Pazen"

Wittlich. Als kleiner Junge war Rudolf Schmitt fasziniert von der Raiffeisenbank in Bausendorf, die gleich neben seinem Elternhaus war. "Da will ich einmal arbeiten", hatte sich der an Heiligabend 1956 geborene Schmitt in den Kopf gesetzt. Und so kam es. Als er mit 15 Jahren seine Schulzeit absolviert hatte, bewarb er sich, wurde als Azubi eingestellt - und verlässt nach 45 Jahren die Bank wieder, nach 27 Jahren als Vorstand und diversen Fusionen."Ich habe in der ganzen Zeit nie meine Bank verlassen, wir haben uns immer nur vergrößert", sagt Schmitt, der am 15. Dezember offiziell in den Ruhestand verabschiedet wird. Seit 1971 war der Bausendorfer in so ziemlich allen Bereichen einer Genossenschaftsbank tätig gewesen, zuletzt war er einer von vier Vorständen der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank (VVR) mit Sitz in Wittlich.
Nach Ausbildung und Bundeswehrzeit wurde Schmitt bei der Raiffeisenbank Alftal Leiter der Filiale Bengel, später Leiter verschiedener Abteilungen sowie der Filiale in Hontheim. 1988 wurde ihm der vakante Vorstandposten bei der Raiffeisenbank Alftal angeboten: "Damit hatte ich nie gerechnet, aber ich ergriff die Chance, nachdem ich ein Jahr zuvor schon Prokurist geworden war", sagt Schmitt. 15 Mitarbeiter und eine Bilanzsumme von 32 Millionen D-Mark hatte die Bank seinerzeit.
Keine Saure-Gurken-Zeit


Zunächst fusionierte die Bank mit der Raiffeisenkasse Strohn (2001), dann mit der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich (2003). 2008 entstand die heutige Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank aus der Fusion der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich und der Vereinigten Volksbank Cochem. Und egal, wie die Bank hieß, Schmitt gehörte immer zum Vorstandsteam. Zuletzt war er Marktvorstand für Privatkunden, verantwortete zudem die Abteilungen Vertriebssteuerung, Immobilien (Baufinanzierung und Immobilienvermittlung) sowie Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Heute hat "seine" Bank eine Bilanzsumme von 862 Millionen Euro und beschäftigt 210 Mitarbeiter.
"In den Banken, für die ich tätig war, gab es nie eine Saure-Gurken-Zeit", blickt Schmitt nicht ohne Stolz zurück: "Wir waren immer nahe bei den Kunden und wir haben immer auf langfristiges Wachstum statt auf das schnelle Geschäft Wert gelegt. So sind wir bestens aufgestellt, haben einen guten Namen und können dank unserer Größe alle Bereiche abdecken." Die zurückliegenden Fusionen sieht er als "extrem wichtig" an, denn: "So kann man effektiver arbeiten, die Aufgaben sind breit verteilt, die Bank ging immer gestärkt daraus hervor."
In seiner Vorstandszeit hat sich Schmitt gemeinsam mit der Genossenschaftsbank stark gesellschaftlich engagiert, sei es bei den Wittlicher und Cochemer Tafeln, beim Wettbewerb "Sterne des Sports" oder den Benefizradlern von Eddy Linden. Apropos Radeln - das ist Schmitts großes Hobby. Auf Rennrad, Mountainbike oder Trekkingrad hat er schon "mindestens 100 000 Kilometer" zurückgelegt. Gerne wäre er im Sommer auch mit den Benefizradlern nach Dresden geradelt, doch ein Unfall beim Bergwandern machte diesen Plan zunichte. Und so ist es der große Wunsch des Vaters zweier erwachsener Töchter und Großvater einer Enkelin, als Pensionär "einmal 10 000 Kilometer in einem Jahr im Sattel zu sitzen".
Schmitts Aufgaben bei der Bank werden ab 1. Januar 2017 unter den drei übrigen Vorständen Michael Hoeck, Peter van Moerbeeck und Michael Wilkes neu verteilt.

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