Kreisel-Kinder sorgen für Diskussionen in Binsfeld

Binsfeld · Die Grundschulkinder haben die Entwürfe gemacht, der Landesbetrieb Mobilität hat die Kreiselgestaltung genehmigt, und den meisten Binsfeldern gefällt es. Aber es gibt auch kritische Stimmen, die eine Unfallquelle in den neuen Metallfiguren auf dem Kreisel an der Bundesstraße am Ortseingang aus Richtung Spangdahlem sehen.

 Nicht alltäglich ist die Kunst am Kreisel in Binsfeld. Die Entwürfe haben Kinder aus dem Ort gezeichnet. TV-Foto: Christina Bents

Nicht alltäglich ist die Kunst am Kreisel in Binsfeld. Die Entwürfe haben Kinder aus dem Ort gezeichnet. TV-Foto: Christina Bents

Binsfeld. Metall auf Verkehrskreiseln. Da denken viele an den Kreisverkehr in Zerf, der mit spitzen verzinkten Blechrohren eine Unfallgefahr für Motorräder darstellte und deshalb abgebaut werden musste.
In Binsfeld hat man sich auch für Metallelemente entschieden. Allerdings stehen hier keine Röhren in die Luft, sondern die Motive stellen Kinder dar, auf dem Weg zu Schule oder Kindergarten. Eine Mutter mit einem Kind an der Hand ist beispielsweise zu erkennen oder ein Skateboard fahrender Junge.
Ortsbürgermeister Walter Faber erklärt: "In der Nähe des Kreisels liegen die Schule, die Kindertagesstätte und die Sportstätten der Gemeinde. Das wollten wir in der Gestaltung des Kreisels thematisieren." Deshalb hat der Gemeinderat die Schule gefragt, ob die Lehrer im Kunstunterricht mit den Schülern Entwürfe zeichnen wollen. In einem Projekt haben die Kinder sich daran gemacht, ein Stahlbauunternehmen hat die Papierentwürfe in Metall umgesetzt und Ende September wurden die Figuren aufgestellt. Und seitdem wird im Ort diskutiert. Birgit Rob, die im Autohaus am Kreisel arbeitet, hat ausschließlich positive Rückmeldungen gehört: "Es sei gelungen, ist die Meinung der Leute, mit denen ich gesprochen habe. Wenn man aus dem Ort kommt, meint man tatsächlich, dass dort Kinder die Straße queren, und man fährt automatisch langsamer."
Drei Meter Abstand


Ein Neubürger aus Binsfeld sieht das ganz anders, er hält die Kunst auf dem Kreisel für sehr gefährlich: "Ich finde es unglaublich, dass so etwas in der heutigen Zeit gebaut wird. Wenn ein Motorradfahrer dort dagegenfährt, ist er in zwei Teilen. Zudem wird das Geld immer knapper, aber dafür ist immer noch Geld da. Man hätte auch Sponsoren suchen können, wie in Wittlich, die den Kreisel bepflanzt hätten."
Edwin Heinen, selbst Motorradfahrer, sieht keine Gefahr: "Das Ortsschild steht schon einige Meter vor dem Kreisel und deshalb darf nicht schneller als 50 Stundenkilometer gefahren werden. Mit dem Kreisel in Zerf ist das nicht zu vergleichen. Ich sehe hier keine Gefahr, ich finde die Gestaltung sehr gelungen."
Die Gestaltung des Kreisels hat die Gemeinde 4300 Euro gekostet. Mit dem Landesbetrieb Mobilität wurden die Figuren auf die Sicherheit hin geprüft. Klaus Wagner, LBM Trier: "Alle unsere Sicherheitsforderungen, wie beispielsweise drei Meter Abstand zwischen Fahrbahn und Figuren, oder dass die Kanten der Skulpturen nicht in der Richtung der Zufahrten stehen, sind hier eingehalten worden." chb
Extra

Die Planungen für den Kreisverkehrsplatz B 50/L 39 begannen bereits vor zwölf Jahren, denn die Kreuzung war ein Unfallschwerpunkt, an dem es in den vergangenen Jahrzehnten zu schweren Unfällen, teilweise mit Todesfolge, gekommen ist. Der Kreisel hat einen Außendurchmesser von 32 Metern, gekostet hat er 466 000 Euro. 139 000 Euro hat davon die Ortsgemeinde bezahlt, der Bund 216 000 Euro, das Land Rheinland-Pfalz 111 000 Euro. chb

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