"Lernen ist wichtiger als Gold"

BERNKASTEL-KUES. Mit dem traditionellen Richtfest ist eine Phase der Bauarbeiten an der Hauptschule Bernkastel-Kues abgeschlossen. Herzstück des Anbaus ist die Mensa, die den Ganztagsschülern zugute kommt.

"Ihr Kinder merkt, was ich euch sag', denn Richtfest ist nicht alle Tag: Das Lernen ist hier eure Pflicht. Drum schwänzt mir nicht den Unterricht. Die Stunden, wo ihr lernen sollt, sind wichtiger als blankes Gold." Zimmermann Rudolf Bohr (Morbach) sprach beim Richtfest des Anbaus für die Hauptschule Bernkastel-Kues zwar auch die Lehrer und die Eltern an, in erster Linie ging es ihm aber um die Schüler. Die dürfen sich ab dem neuen Schuljahr unter anderem auf eine Mensa freuen. Sie ist das Herzstück des Anbaus. Der ist nötig, weil die Schule seit dem laufenden Schuljahr Ganztagsschule ist. Derzeit leben Schüler und Lehrer noch in beengten Verhältnissen. Manches muss improvisiert werden. Und weil es gar so beengt ist, können derzeit auch nur die Klassen fünf bis sieben das Ganztagsschulangebot wahrnehmen. Im kommenden Schuljahr wird sich das ändern. Von den erwarteten 130 Ganztagsschülern (von insgesamt knapp 500 Schülern) werden zirka 90 mittags mit einer warmen Mahlzeit versorgt. Der Rest verpflegt sich selbst, kann diese Räume aber natürlich auch nutzen. Neben dem Speiseraum gibt es in dem zweistöckigen Anbau unter anderem noch drei Multifunktionsräume und Toiletten. Alleine die Mensa hat eine Größe von mehr als 200 Quadratmetern. Im Untergeschoss entstehen Lager- und Technikräume. Nach Auskunft von Bauleiter Erwin Kunz (Verbandsgemeinde-Verwaltung Bernkastel-Kues) sind die Bauarbeiten, an denen mehr als 20 Firmen beteiligt sind, durch den langen Winter um etwa fünf Wochen in Verzug geraten. Mit der Fertigstellung sei aber in den Sommerferien und damit pünktlich zum neuen Schuljahr zu rechnen. Die Baukosten belaufen sich voraussichtlich auf 850 000 Euro. Das Land Rheinland-Pfalz hat einen Zuschuss von 535 000 Euro zugesagt (der TV berichtete). Auf der nach Süden geneigten Dachfläche wird eine Photovoltaik-Anlage, ein so genanntes Solardach, installiert. Ein Teil des gewonnenen Stroms wird in das Stromnetz eingespeist und vergütet. Die Investitionskosten von 145 000 Euro werden im Laufe der Zeit durch diese Vergütung amortisiert. Ulf Hangert, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, sprach von einer "gewaltigen Investition in die Zukunft" sowie von einem "bedeutenden Schritt für die Schule und uns alle". Zimmermann Rudolf Bohr warf nach alter Tradition das von ihm geleerte Weinglas nach dem Richtspruch in luftiger Höhe zu Boden, wo es zerbrach. "Das muss auch so sein", bemerkte Erwin Kunz zufrie- den.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort