Lieber Rembrandttorte als Hefekuchen

Salmtal-Dörbach · Einmal im Monat kommen im Salmtaler Ortsteil Dörbach um die 70 Senioren zum gemeinsamen Kaffee zusammen. Ob das in Zukunft noch so sein wird, ist fraglich. Denn das bisherige Team um Edeltrud Arens, das die Organisation innehatte, hört auf, und es gibt noch keine Nachfolger.

 Die Vorbereitungen fürs Kuchenbüfett laufen. Monika Greimer, Pauline Kohl, Christel Müller und Edeltrud Arens (von links) haben das viele Jahre gemacht. Monika Greimer würde auch weitermachen, wenn sie neue Helfer bekäme. TV-Foto: Christina Bents

Die Vorbereitungen fürs Kuchenbüfett laufen. Monika Greimer, Pauline Kohl, Christel Müller und Edeltrud Arens (von links) haben das viele Jahre gemacht. Monika Greimer würde auch weitermachen, wenn sie neue Helfer bekäme. TV-Foto: Christina Bents

Salmtal-Dörbach. Es ist heute kein einfacher Gang für die 73-jährige Edeltrud Arens in die alte Schule nach Dörbach. Seit 2002 ist sie mit ihren Mitstreiterinnen Christel Müller, Pauline Kohl und Monika Greimer mehrere Hundert Mal die Treppen zum Gemeindesaal hinaufgegangen, um den Seniorennachmittag vorzubereiten und hinterher alles aufzuräumen.
Den Seniorenkaffee gibt es seit 1983. Powerfrau Edeltrud Arens hat insgesamt 23 Jahre lang mitgeholfen; seit 2001 hat sie die Leitung: "Ich komme aus dem Hotelgewerbe, und es hat mir immer Spaß gemacht, den Seniorenkaffee zu machen." Das Besondere am Dörbacher Seniorenkaffee: Die bis zu acht Kuchen, die bei einem Treffen gegessen werden, sind alle selbst gebacken.
Pauline Kohl: "Ein Hefekuchen oder einen Käsekuchen findet hier wenig Anklang. Den backen sich viele noch selbst. Hier sind Sahne- und Cremeschnitten die Renner. Die Rembrandttorte wird gern gegessen." Lachend stellen sie fest: "Wir haben uns die Leute hier ganz schön verwöhnt."
Hilfe von anderen nehmen die Organisatorinnen nicht in Anspruch, weder finanziell, noch bei der Arbeit. Einzig den Raum stellt die Gemeinde. Edeltrud Arens: "Wir bieten alles zum Selbstkostenpreis an - Kuchen für 1,30 Euro, Kaffee 0,80 Euro. Das Geld kommt komplett den alten Leuten zugute, für Präsente oder Ausflüge."
Neben dem Kaffeetreff gibt es übers Jahr Ausflüge und Vorträge zu Themen wie Betreuungsrecht, Essen auf Rädern oder Einbruchssicherheit. Dass die drei Frauen jetzt aus gesundheitlichen Gründen aufhören, dafür haben die älteren Leute vollstes Verständnis, aber sie bedauern es trotzdem, und ein paar Tränen sind auch schon geflossen.
"Die Frauen haben gut geschafft, die Organisation hat gestimmt, und hier war immer eine familiäre Atmosphäre", erzählt Gertrud Hansen. Wie es jetzt weiter gehen soll, weiß Ortsbürgermeister Reinhard Berg noch nicht. "Für die Dorfgemeinschaft wäre es ein großer Verlust, wenn das hier nicht weiter geführt werden könnte. Wir wollen jetzt Leute ansprechen. Monika Greimer wäre bereit weiterzumachen, aber es wird nicht einfach", sagt der Ortschef. Chb

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