Mit Ultraschall Diebesgut auf der Spur

Die Polizei hat am Dienstag im Bereich der Traben-Trarbacher Brücke mit einem Sonargerät in der Mosel vergeblich nach Diebesgut gesucht, das aus mehreren Einbrüchen in Traben-Trarbach stammen soll. Dabei waren auch Taucher im Einsatz. Vier mutmaßliche Täter wurden bereits in der vergangenen Woche ermittelt.

 Dieter Michel von der Polizeiinspektion Zell (links) und Gerold Simon von der Wasserschutzpolizei Germersheim schauen auf das Radarbild (oben). Das in der Mosel vermutete Diebesgut wurde aber trotz des Einsatzes eines Sonargeräts (unten) nicht gefunden. TV-Fotos: Winfried Simon

Dieter Michel von der Polizeiinspektion Zell (links) und Gerold Simon von der Wasserschutzpolizei Germersheim schauen auf das Radarbild (oben). Das in der Mosel vermutete Diebesgut wurde aber trotz des Einsatzes eines Sonargeräts (unten) nicht gefunden. TV-Fotos: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Erfolglose Suche in der Mosel: Mit einem Sonargerät, mit dem per Schallwellen Gegenstände in Gewässern geortet werden können, haben am Dienstag Beamte der Wasserschutzpolizei die Mosel unterhalb der Traben-Trarbacher Brücke abgesucht. Die Polizei hatte gehofft, dort mehrere gestohlene Flachbildschirme und einen Spielautomaten zu finden. Taucher förderten lediglich eine leere Geldkassette zu Tage, die nicht zu dem gesuchten Diebesgut gehört. Außerdem fischten sie ein Verkehrsschild aus dem Fluss.

Spezialisten angefordert



Die Polizeiinspektion Zell hatte Spezialisten der Wasserschutzpolizei Germersheim angefordert, die mit einem solchen Suchgerät ausgestattet ist. Es wird während der Fahrt in die Mosel getaucht. Dabei sendet es Signale an einen Computer, der daraus Radarbilder errechnet und darstellt. Mit einem angeschlossenen Navigationssatellitensystem (GPS) kann der Fundort eines Gegenstands exakt angegeben werden.

Der Leiter der Polizeiinspektion Zell, Norbert Bidinger, gegenüber dem TV: "Es gab Hinweise, dass die Täter Teile des Diebesgutes in die Mosel geworfen haben. Darum haben wir uns für diesen Einsatz entschieden." Nähere Angaben zu den Hinweisen wollte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht machen.

Die Suche steht in Zusammenhang mit einer Einbruchsserie, die in den vergangenen Wochen Schlagzeilen gemacht hat. Über einen längeren Zeitraum waren die Täter in mehrere Objekte in der Stadt Traben-Trarbach eingebrochen. Betroffen waren mehrmals das Erlebnisbad Moseltherme, das Gymnasium, eine Jugendhilfeeinrichtung, Geschäfte und Hotels. Die Beute war überall gering, der Sachschaden betrug mehrere 10 000 Euro. In der vergangenen Woche hat die Polizei vier Tatverdächtige — drei sind zwischen 18 und 21 Jahre alt, einer ist älter als 21 — ermittelt (der TV berichtete). Sie waren bereits in der Vergangenheit mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Die vier befinden sich auf freiem Fuß, die Staatsanwaltschaft will in Kürze Anklage erheben.

Beim letzten Einbruch Anfang März in die Moseltherme waren die vermummten Täter von einer von der Verbandsgemeindeverwaltung installierten Videokamera gefilmt worden. Bürgermeister Ulrich K. Weisgerber stellte das Video unter anderem volksfreund.de zur Verfügung. Auch bei der Internetplattform youtube war es zu sehen.

Nach Angaben Weisgerbers seien daraufhin viele Hinweise bei der VG-Verwaltung und bei der Polizei eingegangen.

Polizeichef Bidinger sagte, dass bereits vor der Videoveröffentlichung gegen einen Tatverdächtigen ein Durchsuchungsbefehl vorgelegen habe. Danach seien weitere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Diese hätten zur Ermittlung dreier weiterer Tatverdächtiger geführt. Laut Bidinger ist es der Polizei rechtlich untersagt, bei "einfachen" Einbrüchen, wie in Traben-Trarbach geschehen, eine Öffentlichkeitsfahndung per Video vorzunehmen. Eine Privatperson dürfe dies, solange kein Persönlichkeitsrecht verletzt würde. Auf dem Video sei kein Gesicht zu erkennen, lediglich die Statur und die Art der Bewegung. Daher sei das Vorgehen der VG-Verwaltung unbedenklich.

Video unter www.volksfreund.de/video

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