Enkirch. Drei Mann heben den über fünf Meter langen und zwei Meter breiten Anker spielend leicht auf den Wagen. Groß ist das Ungetüm, aber auch federleicht. Kein Wunder, besteht der Anker doch aus Styropor. Jetzt muss das Ungetüm nur noch goldfarben angestrichen werden, damit er beim großen Festumzug am 23. Juni in Pirmasens möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Moselgemeinde Enkirch hat die Ehre, den Kreis dort würdig zu vertreten.
Gerd Becker, Präsident der Karnevalsgesellschaft, Stefan Knod vom Verein Waldfreunde und Bernd Pfaul vom Verein "Rotte 10 und 11" sind die Baumeister des großen Motivwagens, auf dem Ortsweinkönigin Sabrina Pünderich, Weinprinzessin Samira Bender und Bacchus Hans-Dieter Kanski Platz nehmen und den zahlreichen Zuschauern vor Ort und am Fernsehbildschirm zuwinken werden.
Historische Kanone

Knod und Becker sind fast schon Profis, was den Wagenbau angeht. Vor acht Jahren nahmen sie an einem Wagenbau-Lehrgang teil, geleitet vom Düsseldorfer Illustrator, Bildhauer und Karnevalswagenbauer, Jacques Tilly.
Am 23. Juni frühmorgens wird die Enkircher Abordnung mit Tieflader, auf dem die Zugmaschine transportiert wird, und zwei Bussen anreisen. Die Winzerkapelle wird sich hinter dem Motivwagen aufstellen, ebenso die Bürgerwehr mit 15 Mann samt historischer Kanone. Der Anhänger, der zum Motivwagen umgebaut werden kann, ist eine Neuanschaffung der Gemeinde. Rund 4500 Euro hat er gekostet. Der Enkircher Vereinsring griff ebenfalls tief in die Kasse und ließ einen 6500 Euro teuren Spezialaufbau aus Aluminiumteilen anfertigen. Der kann Ruck-Zuck auf den Anhänger geschraubt und dann mit den unterschiedlichsten Motiven bestückt werden. Erstmal war der Spezialwagen beim Mittelmoselweinfest in Bernkastel-Kues im vergangenen Jahr im Einsatz. Die Enkircher Wagenbauer gestalteten eine riesige Weinflasche, vom Wagen grüßte die aus Enkirch stammende Mosel-Gebietsweinkönigin Andrea Schlechter.
Eine Woche nach dem Rheinland-Pfalz-Tag kommt der Motivwagen schon wieder in Enkirch zum Einsatz. Beim ersten Gässchentreff fährt der Anhänger, auf dem eine historische Feuerwehrspritze montiert ist, durch den Ort. sim