Nach Chemieunfall im Jahr 2014: Morbacher Unternehmen verzichtet auf Giftstoff

Morbach · Die Staatsanwaltschaft Trier ermittelt immer noch wegen des Chemieunfalls bei der Firma Schaeffler in Morbach. Die Anlage, aus der das Lösungsmittel im August 2014 ausgetreten war, ist inzwischen verschrottet.

Nach Chemieunfall im Jahr 2014: Morbacher Unternehmen verzichtet auf Giftstoff
Foto: Klaus Kimmling

Wie ist eigentlich der Stand bei den Ermittlungen zum Chemieunfall bei der Firma Schaeffler im August 2014? Peter Fritzen, leitender Oberstaatsanwalt in Trier, kann noch keine neuen Erkenntnisse vermelden. "Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen", sagt er.

Nach wie vor sei als wahrscheinlicher Auslöser des Störfalls das durch einen toten Vogel verstopfte Lüftungsrohr anzusehen, durch das eine Fehlfunktion der Anlage ausgelöst wurde, sagt Fritzen. Die Prüfung, ob ein fahrlässiges Verhalten im Zusammenhang mit dem Betrieb der Toluolabscheidungsanlage zu dem Austritt des Lösungsmittels Toluol beigetragen haben könnte und ob einer bestimmten Person ein individuelles Verschulden an dem Unfall anzulasten sei, sei immer noch nicht abgeschlossen, teilt Peter Fritzen mit. Jedoch geht der Oberstaatsanwalt davon aus, dass in Kürze eine Entscheidung getroffen werden kann.

Die Anlage, die in Verbindung mit dem Toluolaustritt gestanden hat, ist mittlerweile fachgerecht abgebaut und verschrottet worden, sagt Matthias Mederacke, Pressesprecher bei Schaeffler. In Morbach werde inzwischen wie geplant und angekündigt toluolfrei produziert. Auf der frei gewordenen Fläche würden im Laufe des Jahres neue Montageeinheiten für andere Produktreihen entstehen, sagt er.
Im August 2014 waren aus einer Produktionsanlage des Unternehmens größere Mengen des Lösungsmittels Toluol in die Morbacher Kanalisation gelangt. Mehrere Straßenzüge waren deshalb für einen Tag evakuiert worden, Lebensmittelmärkte waren geschlossen worden.

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