Nach Felssturz: Bundesstraße 53 bis Ostern gesperrt

Die Bundesstraße 53 zwischen Traben-Rißbach und der Wolfer Brücke muss nach einem Felssturz voraussichtlich bis kurz vor Ostern gesperrt werden. Geologen haben gestern den Felsen begutachtet. Zunächst wird ein provisorischer Schutzzaun entlang der Straße aufgestellt.

 Große Steinbrocken sind zwischen Traben und der Wolfer Brücke auf die B 53 gestürzt. Die Straße ist gesperrt, kann aber voraussichtlich vor Ostern wieder freigegeben werden. TV-Foto: Winfried Simon

Große Steinbrocken sind zwischen Traben und der Wolfer Brücke auf die B 53 gestürzt. Die Straße ist gesperrt, kann aber voraussichtlich vor Ostern wieder freigegeben werden. TV-Foto: Winfried Simon

Traben-Trarbach. Der rund 1300 Meter breite Felshang zwischen Traben und der Wolfer Brücke gibt keine Ruhe. Erneut haben sich am frühen Dienstagabend mehrere Felsbrocken und Gestein gelöst und sind auf die B 53 gestürzt. Ein zentnerschwerer Brocken hatte die Größe eines Medizinballs. Hätte er ein vorbeifahrendes Fahrzeug getroffen, wäre vermutlich Schlimmes passiert. Ein Autofahrer hatte die Polizei über den Felssturz informiert. Sie veranlasste sofort eine Vollsperrung der B 53 zwischen Traben-Rißbach und der Wolfer Brücke. Für den Schwerlastverkehr, der wegen der Tonnagebeschränkung von maximal zwölf Tonnen nicht über die Wolfer Brücke fahren darf, wurde eine Umleitungsstrecke über die K 63 (Kröver Berg) eingerichtet.

Gestern waren Geologen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) vor Ort. Als erste Maßnahme wird in den nächsten Tagen ein 50 Meter langer provisorischer Schutzzaun entlang der Straße aufgestellt. Der betroffene Hang wird abgesucht und loses Gestein abgeräumt. Klaus Wagner vom LBM Trier: "Die B 53 bleibt zunächst gesperrt. Über die Osterfeiertage kann die Strecke - zumindest eingeschränkt - wieder für den Verkehr freigegeben werden." Die Geologen würden nun ein Konzept für die endgültige Absicherung des Hanges erarbeiten und dann entscheiden, ob weitergehende Sicherungsmaßnahmen notwendig sind.

Bereits im Jahr 2002 war die B 53 mehrere Monate lang komplett gesperrt, weil nach einem Felsrutsch, etwa 300 Meter moselabwärts von der jetzigen Stelle entfernt, umfangreiche Sicherungsarbeiten vorgenommen werden mussten. Dabei wurde unter anderem ein großer Fangzaun am Fuß des Bergs montiert, der herunterfallende Gesteinsbrocken aufhalten soll.

Mitte Mai 2005 waren an einer anderen Stelle erneut Felsbewegungen an dem morschen Felsen von einer automatischen Messanlage registriert worden. Die Auswertung eines Mainzer Fachbüros ergab, dass sich frische Felsausbrüche und Risse gebildet hatten. In zwei Abschnitten, so ergab ein Gutachten, seien 500 bis 600 Kubikmeter Gestein absturzgefährdet. Der LBM entschied sich sofort für weitere Sicherungsarbeiten. Ein 3000 Quadratmeter großes Stahl-Eisengeflecht wurde am Felsen befestigt. Es soll dafür sorgen, dass bei einem großen Felsrutsch die Massen nicht schlagartig in die Tiefe stürzen, sondern von dem Fangnetz aufgehalten werden.

EXTRA GEFAHREN



Der etwa 1300 Meter breite Felshang zwischen Traben und Rißbach ist seit vielen Jahren "in Bewegung". Bislang wurden dort rund zwei Millionen Euro für Felssicherungsmaßnahmen ausgegeben. An den mit einem Stahl-Eisengeflecht gesicherten Stellen ist bislang kein Stein auf die Straße gestürzt. In einem anderen rutschgefährdeten Teil des Felsens ist ferner eine automatische Messanlage installiert. Die Daten werden an ein geologisches Fachbüro gesendet. Der neueste Felssturz hat sich allerdings an einer anderen Stelle ereignet. Nach Auskunft von Klaus Wagner vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier werden "morsche Felsen", an denen Straßen entlangführen, permanent im Rahmen der Streckenkontrollen von Mitarbeitern der Straßenmeistereien kontrolliert. Den kompletten Felsen vorsorglich mit Fangzäunen abzusichern sei aus Kostengründen völlig unrealistisch. sim

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