Bundesstraße erhält einen Schutzzaun

Traben-Trarbach · Im Frühjahr stürzten erneut Felsbrocken auf die Fahrbahn der B 53 zwischen Traben-Rißbach und der Wolfer Brücke. Am Montag beginnt der Landesbetrieb Mobilität (LBM), die provisorische Schutzwand durch einen dauerhaften Schutzzaun zur Sicherung des Felshangs zu ersetzen.

 Bald soll die einspurige Verkehrsführung an der Baustelle auf der B 53 zwischen der Wolfer Brücke (im Hintergrund) und Traben-Rißbach wieder aufgehoben werden. TV-Foto: Anita Lozina

Bald soll die einspurige Verkehrsführung an der Baustelle auf der B 53 zwischen der Wolfer Brücke (im Hintergrund) und Traben-Rißbach wieder aufgehoben werden. TV-Foto: Anita Lozina

Traben-Trarbach. Seit dem Frühjahr ist die Bundesstraße 53 zwischen Traben-Rißbach und der Wolfer Brücke nur einspurig zu befahren. Wieder waren Brocken aus der 1300 Meter langen Felswand auf die Fahrbahn gestürzt. Die Gesteinsbrocken, in der Größe eines Medizinballs, trafen dabei aber keine vorbeifahrenden Autos. Seitdem hält ein provisorischer Schutzwall den Fels in Zaum.
Am Montag beginnt die Baufirma Milan Gudelj aus Neumagen-Dhron damit, am unteren Hangbereich der Felswand einen Schutzzaun auf 100 Meter Länge zu errichten, der mit Fundamenten und Erdankern fixiert wird. Der Verkehr wird wie bisher auch halbseitig mit einer Ampel an der Baustelle vorbeigeführt. Für Radfahrer gibt es keine weiteren Einschränkungen. Der Schwerlastverkehr muss seit Monaten die Umleitung über die K 63 (Kröver Berg) nehmen. 60 000 Euro sollen die Arbeiten voraussichtlich kosten und binnen vier Wochen abgeschlossen sein.
In der Zwischenzeit waren bereits lose Felsmassen beseitigt und ein Sanierungskonzept von einem Geologen des LBM erstellt worden. "Die Baustelle musste so lange ruhen, da das Sanierungskonzept des Geologen erst ausgearbeitet werden musste", sagte Marc Schiffels vom LBM in Trier. Begonnen wird mit den Arbeiten an einem Abschnitt, an dem der Weinberg nicht betroffen ist. Erst in zwei Wochen sollen die Arbeiten oberhalb der Felswand im Wingert beginnen, um dem betroffenen Winzer die Möglichkeit zu lassen, die Weinlese zu beenden.
Bereits im Jahr 2002 war die B 53 mehrere Monate lang komplett gesperrt, weil nach einem Felsrutsch, etwa 300 Meter moselabwärts von der jetzigen Stelle entfernt, umfangreiche Sicherungsarbeiten vorgenommen werden mussten. Dabei wurde unter anderem ein großer Fangzaun am Fuß des Bergs montiert, der heruntergefallendes Gesteinsbrocken aufhalten soll.
Mitte Mai 2005 waren an einer anderen Stelle erneut Felsbewegungen an dem morschen Felsen von einer automatischen Messanlage registriert worden. Die Auswertung eines Mainzer Fachbüros ergab, dass sich frische Felsausbrüche und Risse gebildet hatten. In zwei Abschnitten, so ergab ein Gutachten, seien 500 bis 600 Kubikmeter Gestein absturzgefährdet. Der LBM entschied sich für weitere Si cherungsarbeiten. Ein 3000 Quadratmeter großes Stahl-Eisengeflecht wurde am Felsen befestigt.
Der 1300 Meter breite Felshang zwischen Traben und Rißbach ist seit vielen Jahren "in Bewegung". Bislang wurden dort rund zwei Millionen Euro für Felssicherungen ausgegeben. An den mit einem Stahl-Eisengeflecht gesicherten Stellen ist bislang kein Stein auf die Straße gestürzt.
In einem anderen Teil des Felsens ist eine automatische Messanlage installiert. Die Daten werden an ein geologisches Fachbüro gesendet. Den kompletten Felsen vorsorglich mit Fangzäunen abzusichern sei aus Kostengründen völlig unrealistisch.

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