Psychiatrie der Hunsrück-Klinik feiert erste Dekade

Simmern · Die Psychiatrie der Hunsrück-Klinik sichert seit zehn Jahren eine wohnortnahe Betreuung von Patienten mit psychischen Problemen. Inzwischen wurden dort rund 7000 Personen behandelt. Die Klinik hat eine Belegungsquote von 100 Prozent.

Simmern. Der damalige rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Florian Gerster eröffnete am 31. August 2001 offiziell die neue Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie an der Simmerner Hunsrück-Klinik. Für das Krankenhaus wie auch für die Region ein echter Feiertag - wurde doch im Kreis damit das Konzept einer gemeindenahen Versorgung umgesetzt. "Der Mensch wird immer im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen", versprach Chefarzt Winfried Oberhausen damals in seinem Grußwort.
Wohnortnahe Versorgung


18 Monate wurde zuvor an der Psychiatrie gebaut, rund 10 Millionen Mark investiert, wovon 8,6 Millionen Mark als Fördergelder aus Mainz nach Simmern flossen. Es entstand eine Abteilung über zwei Etagen mit 40 stationären und zehn teilstationären Plätzen. Die Eröffnung vor zehn Jahren ist Anlass für die Psychiatrie, heute mit einer Fortbildungsveranstaltung und einem Jazzkonzert die erste Dekade zu feiern. Eingeladen dazu wurde Fachpublikum, in erster Linie Ärzte und Kooperationspartner.
Mit Prof. Martin Hautzinger von der Universität Tübingen spricht ein anerkannter Experte über das Thema Depression. Weitere Referenten sind Andreas Fellgiebel von der Uni Mainz und Chefarzt Winfried Oberhausen.
Das Jazzkonzert ab 20 Uhr mit Olaf Schönborns Q4 ist für jeden offen, es kostet 10 Euro Eintritt.
Aus den ursprünglich 50 Plätzen der Simmerner Psychiatrie sind mittlerweile 70 geworden, 55 stationär und 15 in der Tagesklinik. Die Abteilung erstreckt sich nun über drei Etagen und hat in den vergangenen zehn Jahren rund 7000 Patienten betreut.
Sie garantiert mittlerweile eine wohnortnahe Versorgung für alle Menschen aus dem Rhein-Hunsrück-Kreis und der Verbandsgemeinde Stromberg. "Man wollte damals wegkommen von den unpersönlichen Großkliniken", erläutert Oberhausen, "sie waren oft auch mit Vorurteilen behaftet."
Angebote für Ehemalige


Dass das neue Konzept ankommt, untermauern die Belegungszahlen: Sie liegen bei 100 Prozent. "Wichtig ist, dass wir unser psychotherapeutisches Angebot erweitern konnten", erläutert der Chefarzt, "gerade für Menschen, die nach einschneidenden Erlebnissen Begleitung brauchen." Oberhausen hebt die Bedeutung des "Bündnisess gegen Depression" mit den Nachbarkliniken hervor.
Die Theatergruppe für ehemalige Patienten und chronisch Kranke sei ein weiteres Angebot, das sich bewährt habe.

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