Schon 90 000 Besucher auf dem Erbeskopf

Die anhaltenden Schneefälle locken die Skifahrer auf die Pisten. Das Wintersportzentrum am Erbeskopf bereitet sich wieder auf ein besucherstarkes Wochenende vor. Das Gros der Besucher sind allerdings Tagesgäste. Hotels und Ferienparks profitieren derzeit nur in geringem Maße.

 So sieht der normale Wintersport-Betrieb am Erbeskopf mitten in der Woche aus. Zum Wochenende wird wieder ein großer Ansturm erwartet. TV- Foto: Herbert Thormeyer

So sieht der normale Wintersport-Betrieb am Erbeskopf mitten in der Woche aus. Zum Wochenende wird wieder ein großer Ansturm erwartet. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Erbeskopf. Sie laufen und laufen und laufen, die Skilifte am Erbeskopf. Mittlerweile spricht Betriebsleiter Klaus Hepp von 90 000 Besuchern in der laufenden Wintersportsaison 2009/2010. An diesem Wochenende rechnet er nochmals mit 6000 bis 8000 Wintersportlern. Die Schneeverhältnisse sind "sehr gut". Mindestens 40 Zentimeter hoch ist die weiße Pracht auf den Pisten. Davon sind zehn bis zwölf Zentimeter Neuschnee. "Nach einer frostigen Nacht ist der auch schnell", versichert Hepp.

Tagestouristen reisen von weither an



Der erhoffte starke Andrang am Wochenende könne lediglich durch schwierige Straßenverhältnisse ausgebremst werden. Doch davon geht der Wintersport-Chef nicht aus. Trotz Mangel an Salz werden die Hauptstraßen gestreut. Dazu gehört auch die L 164, die von Thalfang am Erbeskopf vorbeiführt.

Das Gros der Gäste sind Tagestouristen. Teilweise reisen sie auch von weither an. Sie kommen über die A 61 und B 50 aus dem Rhein-Main-Gebiet. Hepp: "Und wenn erst der Hochmoselübergang gebaut ist, kriegen wir auch die Eifeler." Doch die Skifahrer machen die Betten in Hotels, Ferienparks und bei privaten Gastgebern offenbar nicht voll.

Das kann Anja Vogt-Nau von der Tourist-Information Morbach bestätigen. Zwar stehen bei ihr die Telefone nicht still. Aber die Anrufer erkundigen sich lediglich nach Bedingungen auf den Pisten. Direkte Buchungen gebe es kaum. Kollege Daniel Thiel aus Thalfang macht etwas andere Erfahrungen: "Unser Pauschalangebot mit zwei Tagen Erbeskopf, Hallenbad und Sauna wird stärker nachgefragt." Zahlen konnten beide nicht nennen.

Im Ferienpark Himmelberg in Thalfang sind derzeit kaum Wintersportler zu Gast "Doch die Klientel bucht oft kurzfristig", sagt Geschäftsführer Rudi Marx. Auch im Hochwald-Café und beim Landhaus am Kirschbaum in Morbach sind Skifahrer derzeit Mangelware.

Gereon Haumann, rheinland-pfälzischer Präsident des Hotel- und Gaststättenverbandes und Leiter des Familienhotels Hochwald in Horath, glaubt an eine positive Tendenz: Je mehr Lifttage der Erbeskopf aufzuweisen habe, umso wahrscheinlicher sei die Entscheidung der Leute, auch im nächsten Jahr wiederzukommen.

Die Erfahrung, dass man im Hunsrück auch Wintersport-Urlaub machen könne, "muss erst wachsen", ist auch Klaus Hepp überzeugt. "Aber diesmal haben wir einen Winter zum Überzeugen." Mit 40 Lifttagen Ende Januar ist der Betriebsleiter froh. Wenn die Schneedecke bis 20. März stabil bleibt, kann das Wintersportzentrum einen neuen Rekord aufstellen. Dann würden die Lifte seit 89 Tagen laufen. Und das sei nicht abwegig. Bisher hält die Saison 2006/2007 den Rekord mit 88 Tagen.

Positiv ist aus seiner Sicht auch die Tatsache, dass am Erbeskopf an den Wochenenden wieder Rettungssanitäter vor Ort sind. DRK-Kreiseinsatzleiter Alexander Becht ist sehr zufrieden mit der Arbeit seiner "Task Force": "Hier ist jetzt schnelle Hilfe möglich." Von kleinen Blessuren bis zum Hubschraubereinsatz für einen gestürzten Fußgänger, der sich das Schlüsselbein gebrochen hatte, hatten sie in diesem Winter bereits mit einer großen Bandbreite an Verletzungen zu tun.

An Helfern, meist vier bis sechs an der Zahl, mangelt es nicht, weil das DRK Thalfang am Erbeskopf auch von Neumagen-Dhron und Morbach unterstützt wird. Um Verletzungen vorzubeugen, rät Gernot Marx von Skischule und Skiverleih Intersport Gottlieb: "Am besten lernt man von Anfang an richtig Skilaufen."

Infos gibt es unter Telefon 06504/955107.

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