Malborn. Mit gerade mal 13 Mitgliedern ist der Westernclub im Malborner Ortsteil Thiergarten zwar ein kleiner, aber überaus engagierter Verein. Sein vordringliches Ziel ist, Kindern und Erwachsenen einen möglichst wirklichkeitsgetreuen Einblick in den Alltag im sogenannten Wilden Westen zu geben. Für den vor 30 Jahren gegründeten Club, seit 20 Jahren eingetragener Verein, zählen weniger heroische Geschichten wie die von Karl May. Er will vielmehr authentisch zeigen, wie es in den Jahrzehnten vor und nach 1800 so zuging in den heutigen Vereinigten Staaten.
Daher nehmen die Westernclub-Aktiven bereitwillig Einladungen von Kindergärten und Schulen an. Dort stellen sie historische Gerätschaften aus und Gebrauchsgegenstände der Cowboys, der Rinderhirten, während eines Viehtriebs. Sie führen das schlichte Leben - ohne Strom und fließend Wasser - in kargen Hütten oder Tipis, den kegelförmigen Stangenzelten nordamerikanischer Indianer, vor. Im vergangenen Jahr bot dazu auch die Stadtkapelle Hermeskeil Gelegenheit. Passend zum Jahresmotto "Der Wilde Westen" vermittelten Aktive des Westernclub Thiergarten einen Eindruck davon. "Wir machen das im alten Stil, wie zur Pionierzeit", erklärt der Damfloser Vorsitzende Dieter Kronenberger. Für ihn ist der Club daher ein echter Kulturverein. Statt nostalgisch bestickter Hemden im Country-Stil tragen Männer wie Frauen robuste "handfeste Klamotten". Denn so und nicht anders waren die Menschen, die damals in Haus und Natur schwer arbeiten mussten, gekleidet. Ihre Hobby-Nachfolger eifern allerdings nicht in allem nach. Statt selbst zu ackern oder Rinder zu hüten, beschränken sie sich aufs tägliche Miteinander. Dazu gehören dann auch schon mal eine zünftige Rauferei im Saloon oder Schießübungen. Dass sie tüchtige Handwerker sind, beweist ihr Vereinsgelände, die am Waldrand gelegene Longhorn-Ranch. In dem von der Gemeinde gepachteten Areal steckt mächtig viel Arbeit. Wiesen müssen gemäht, Hecken gestutzt und die selbst errichteten Hütten in Ordnung gehalten werden.
Mehrere kleine Hütten