Tür für Campingplatz offen

DHRONECKEN. (urs) Als Schwerpunkbereich Tourismusentwicklung und Erholung erhofft sich die Gemeinde positive Impulse für die Zukunft des geschichtsträchtigen Dorfes.

Ein klares Nein der Oberen Landespflegebehörde ist für die Gemeinde kein Grund, den mit einem Sondergebiet "Campingplatz Dhronecken" erhofften Schub für die Dorfentwicklung zu den Akten zu legen. "Federführend ist die Ortsgemeinde", betont deren Bürgermeister Detlef Jochem. "Wenn wir sagen, wir schließen uns diesen Fachbehörden an, ist der Deckel zu", plädiert er dafür, weiterhin "in der Thematik einen Fuß in der Tür zu haben." Den in unmittelbarer Nachbarschaft zum alten Bahnhof geplanten Campingplatz als Einzelprojekt zu sehen, trifft seiner Ansicht nach nicht den Kern. Immerhin bewege sich in der gesamten Verbandsgemeinde kein Dorf auf derart geschichtsträchtigem Boden wie der ehemalige Amtssitz. Für Jochem steht daher fest: "Das ganze Paket sollte in ein touristisches Gesamtkonzept münden und die Infrastruktur stärken, die für den angesichts der demographischen Entwicklung wichtigen Zuzug von Bürgern eine Rolle spiele. Konkrete Ansätze sind die Planungen für eine Draisinenbahn zwischen Hermeskeil und Morbach, bei der Dhronecken die zentrale Lage am tiefsten Punkt der Route zugute käme. Aus diesem Grund will die Gemeinde die vorhandene Bahntrasse erhalten und sie, so Jochem, keinesfalls für einen Radweg "platt machen". Dennoch sollen Radler nicht das Nachsehen haben und abseits der Landesstraße Richtung Thalfang am Bachlauf entlang fahren können. Ein Vorhaben, das mit der angestrebten Aufnahme in das Radprogramm des Landes größere Chancen auf eine rasche Umsetzung haben soll. Es gab aber auch Bedenken gegen den mehrheitlich auf den Weg gebrachten Antrag für einen Schwerpunktbereich Tourismusentwicklung samt Erholung. Von den Fachbehörden seien in den Stellungnahmen "gravierende Mängel" angesprochen worden, gab Ratsmitglied Holger Conrad zu bedenken, der durch einem Campingplatz eine "massive Umweltzerstörung" befürchtet. Er und Wolfgang Conrad vermissten zudem den ursprünglichen Ideengeber für einen Campingplatz unter den Zuhörern. Das stellt für Jochem und die Mehrheit des Rates jedoch kein Hemmnis dar. Die Planungen zur Ortsentwicklung seien losgelöst von Personen. Ohne Investor sieht Wolfgang Conrad aber auch die Überlegungen in Richtung Draisine als reine "Luftschlösser". Tourismus und Infrastruktur hat die Gemeinde auch bei den geplanten Info-Tafeln im Auge. Diese sollen am Ortseingang aus Richtung Bundesstraße und beim Parkplatz am Fuß der Burg über die Geschichte des Dorfes informieren. Die Nutzung der Gemeinschaftsräume des historischen Gebäudes nimmt laut Jochem dank der Forstreform eine erfreuliche Entwicklung.

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