Wehrhafte Grafschafter

Eine bei Ausgrabungen auf Burg Dill im Hunsrück entdeckte Kanone hat Stellung bezogen auf Schloss Veldenz. Im 17. Jahrhundert war das wehrhafte Gemäuer durch solche Kanonen zerstört worden.

Veldenz. Gilbert Haufs-Brusberg, der Eigentümer von Schloss Veldenz, hat seinem 1995 erworbenen Besitz zu einer weiteren Attraktion verholfen. Und obendrein zu einer, die nicht nur ihm und den Seinen nützen wird.

Seit einigen Tagen hat auf dem Schloss nämlich eine Kanone Stellung bezogen. Das gute Stück stammt aus der Zeit, als Frankreich ein Auge geworfen hatte auf die Grafschaften Veldenz und Sponheim.

Die laut einer Prägung 1604 gegossene Kanone ist für den Schlossherrn Gilbert Haufs-Brusberg daher ein "Zeitzeuge" dieser Epoche, die für die Grafen von Veldenz das Aus bedeutete.

Sonnenkönig nahm das Schloss 1680 ein



Denn im Juli 1680 hatten Soldaten des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. Schloss Veldenz eingenommen. "Das dramatische Ende der bis dahin als uneinnehmbar geltenden Burg leitete den Niedergang des kleinen, aber selbstständigen Fürstentums Pfalz-Veldenz ein", erläutert Haufs-Brusberg.

Mit dem von Liselotte Castendyk bei Ausgrabungen auf Burg Dill entdeckten Original sei nun "eine dieser fürchterlichen Kanonen" zurückgekehrt, denen Veldenz nichts habe entgegensetzen können.

Haufs-Brusberg geht jedoch davon aus, dass nun keine Gefahr mehr von der Kanone ausgeht. Zumindest keine für die Menschen der ehemaligen Grafschaft Veldenz: "Die Kanone wird fürderhin das Veldenzer Tal und die Bürger der alten Grafschaft Veldenz (Andel, Mülheim, Brauneberg, Burgen, Veldenz und Gornhausen) beschützen", verspricht er in der ihm eigenen Art eines zwar historisch versierten, aber auch humorvollen Schlossherrn.

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