Wildkatzenprojekt im Blick

Groß war die Freude im vergangenen Jahr, als die Nachricht kam: Die Wildenburg wird noch attraktiver. Wildkatzen stehen künftig noch stärker als in der Vergangenheit im Fokus.

Kempfeld. (vm) 100 000 Euro hat die Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest eG zur Verfügung gestellt. Es ist im Rahmen des rheinland-pfälzischen Wildkatzenprojektes für eine Auffang- und Auswilderungsstation sowie ein Informationszentrum im Wildfreigehege Wildenburg bestimmt.

Nach Aussage von Landrat Axel Redmer ist die Anlage am Fuße der Wildenburg eine wichtige Einrichtung für die Region. Deshalb unterstütze der Landkreis diese mit einem mittleren fünfstelligen Betrag, betonte er beim ersten Spatenstich für das Wildkatzenzentrum.

Das Vorhaben ist Bestandteil eines Wildkatzen-Kooperationsprojekts "Die Wildkatze in Rheinland-Pfalz" zwischen dem Ministerium, der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank Südwest, der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie Rheinland-Pfalz (GNOR), dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Hunsrückverein.

Im Wildkatzenzentrum Wildenburg soll ein Ausstellungskonzept umgesetzt werden, das sich an einer überzeugenden und gefühlsbetonten Ansprache und somit an Kommunikationsprinzipien der Werbung orientiert.

Ziel ist es, ein didaktisches und gestalterisches Gesamtkonzept zu erarbeiten und vier interaktive Erlebnisstationen zu bauen. Die Erlebbarkeit der Wildkatze für Besucher soll durch geeignete Umweltbildungsangebote erhöht werden.

Zielgruppen sind vor allem Familien mit Kindern, Jugendgruppen und Schulklassen. Sowohl Einheimische als auch Urlauber und Tagestouristen sollen angesprochen werden.

Zusätzlich wird ein Geocaching-Projekt (eine Art virtuelle Schnitzeljagd mit Hilfe von GPS) zum Thema Wildkatze entlang des Saar-Hunsrück-Steigs umgesetzt, um zusätzliche Bevölkerungsschichten für die Wildkatze zu sensibilisieren.

An der Wildenburg bewegt sich auch fernab der Wildkatzen eine Menge: Über eine erste größere Teilzahlung konnten sich die Verantwortlichen des Geheges bereits 2009 freuen; hiervon wurde unter anderem das neue Rehgehege errichtet. Die Ortsgemeinde Kempfeld hat dem Wildfreigehege 10 000 Euro für Zauninstandsetzungen gespendet. Hiervon werden zurzeit sechs Kilometer Zäune erneuert.

Der besonders marode Außenzaun entlang des Saar-Hunsrück-Steiges wurde bereits mit tatkräftiger Hilfe der Beschäftigten des Internationalen Bundes saniert. Aktuell steht die Erneuerung des Wildschweingatters am kleinen Rundweg an.

Das vom Hunsrückverein betriebene Wildfreigehege hat nunmehr zum dritten Mal in Folge eine "schwarze Null" erwirtschaftet. Dies ist allerdings nur möglich durch Spenden, Sponsoren und Tierpaten, denen ein ganz besonderer Dank gebührt, wie die Verantwortlichen betonten. Größere Sanierungen und Investitionen könne man immer noch nicht selbst erwirtschaften und sei daher nach wie vor auf Unterstützung angewiesen.

In diesen Wochen lohnt ein Besuch im Gehege besonders, da Rotwild, Wildschweine, Muffelwild und Wildkatzen Nachwuchs haben.

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