Zuschuss abgelehnt: Noch kein Bürgerhaus

Wittlich-Wengerohr · Wittlichs größtem Stadtteil fehlt was: Platz für Vereine, Veranstaltungen, die Jugend. Doch ein Bürgerhaus bekommt Wengerohr vorerst nicht. Die Finanzierung für das 750 000 Euro-Projekt wackelt, weil ein Zuschuss abgelehnt wurde. Die gute Nachricht: Bis erneut ein Antrag gestellt werden kann, wird das alte Feuerwehrhaus für 100 000 Euro umgebaut.

Wittlich-Wengerohr. Für die Wengerohrer ist die Sache klar: Sie wissen nicht wohin mit ihren Kappensitzungen, Musikvereinsmitgliedern, Jugendlichen, Auftritten der Theatergruppe und so weiter. Die Lösung: Ein Jugend- und Bürgerhaus muss her. Um diesem Wunsch Nachdruck zu verleihen, haben sie 2008 eigens den Verein "Jub" gegründet. Jub ist die Abkürzung für Jugend- und Bürgerhaus.
Und das Jub existiert schon längst auf dem Papier: Sein Herzstück sozusagen ist unter anderem ein 222 Quadratmeter großer Veranstaltungssaal.
Summa summarum sollte das Jub 750 000 Euro kosten, die Stadträte haben im Haushalt dafür eine Teilsumme von rund 300 000 Euro reserviert. Doch allein kann die Stadt ein Jub nicht bezahlen, man ist von Landeszuschüssen abhängig. Der Topf, aus dem Geld fließen soll, heißt I-Stock. Und diesen Hahn hat man den Wengerohrern für dieses Jahr abgedreht: Die Absage kam Ende April. Kein Zuschuss, kein Jub. Vorerst. Denn Aufgeben gilt nicht: Bürgermeister Joachim Rodenkirch sagte dem Stadtrat zu, dass im Herbst erneut ein Zuschussantrag gestellt wird. Der "I-Stock 2012" soll\'s richten.
Raum für den Musikverein


In der Zwischenzeit soll das ehemalige Feuerwehrgerätehaus mit rund 170 Quadratmetern, für maximal 100 000 Euro umgebaut werden. Ein Raum für den Musikverein (77,58 Quadratmeter), zwei Jugendräume (37,25 und 28,80 Quadratmeter) und ein Lager (40 Quadratmeter) sowie Toiletten hat Architekt Peter van der Heyde im Ex-Haus der Feuerwehr geplant. Und er verspricht eine finanzielle "Punktlandung": 84 000 Euro für zu vergebende Arbeiten, 16 000 Euro für Material. Plus die Eigenleistung der Vereine, die er auf einen Wert von 16 000 Euro schätzt. Dazu betonte er bei der Planentwurfs-Vorstellung im Stadtrat: "Das funktioniert nur, wenn die Wengerohrer tatsächlich mit anpacken."
Und die Wengerohrer hätten da noch eine Idee: Ins Dach des Feuerwehrhauses sollen Gauben, damit der Speicher kleine Raumnischen plus etwas Licht bekommt und unterm Dach nicht nur reines Lager möglich wäre. Dieses Extra ist finanziell eine reine Jub-Vereinssache. Bürgermeister Jochim Rodenkirch sagte: "Es ist klar, dass wir als Stadt die Gauben nicht bezahlen. Dafür muss der Verein die Mittel akquirieren." Aber dieses Detail soll Bestandteil des Bauantrags sein, damit - wenn die Spenden zusammenkommen - nicht ein erneuter Bauantrag notwendig wird.
Stadtrat einstimmig für Entwurf


Der Stadtrat stimmte der Entwurfsplanung geschlossen zu und stellte fest: Der Umbau ist keine Ersatzlösung für das Jugend- und Bürgerhaus. Das wollen die Wittlicher und Wengerohrer auch in Mainz klarmachen. Nächstes Jahr weiß man mehr.

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