Die Milchkönigin und ihr Kälbchen

Burg (Mosel) · Die rheinland-pfälzische Milchkönigin kommt aus dem vom Weinbau geprägten Moselort Burg. Seit einem Jahr wirbt sie für die Landwirtschaft. Ihr jüngster Auftritt endete mit einem besonderen Ereignis. Carina Hirschen gewann ein Milchkälbchen.

 Zwei, die sich mögen: Milchkönigin Carina Hirschen und ihr Kälbchen Alma. TV-Foto: Klaus Kimmling

Zwei, die sich mögen: Milchkönigin Carina Hirschen und ihr Kälbchen Alma. TV-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (m_mo )

Burg (Mosel). Die Geschichte ist auch ohne das, was vor wenigen Tagen geschah, ungewöhnlich genug. Eine Winzertochter von der Mosel wird rheinland-pfälzische Milchkönigin. Passiert ist das im Oktober 2015 in der Europahalle in Trier. Dort setzt sich Carina Hirschen aus dem Moselort Burg gegen mehrere Mitbewerberinnen durch. Seitdem wirbt sie für Landwirte und das liebe (Milch-)Vieh.
Was nun folgt, ist in etwa so, als wenn eine Weinkönigin einen Weinberg gewinnen würde: Beim 25. Südwestzüchtertag in Erzenhausen (Pfalz) hat die 24-Jährige bei der Tombola den Hauptpreis gewonnen: ein Milchkalb. Das Los dazu hatte sie von Magdalena Zelder aus Wittlich-Bombogen geschenkt bekommen. Bis dahin hatte Carina Hirschen noch nie etwas gewonnen - und jetzt das. Das Los trägt die Nummer 711. Ein gutes Omen. "Ich bin am 11. April geboren. Das hat offenbar Glück gebracht", sagt die junge Frau, die im Juli ihre Ausbildung zur Landwirtin beendet hat.
Die erste Aufregung legt sich schnell. Zuerst wird aus Anne, so hieß das am 10. Juni geborene Kälbchen, Alma. "Den Namen finde ich für eine Kuh schöner", sagt ihre neue Besitzerin. Es gibt aber noch einen weiteren Grund für die Umbenennung. Hirschen: "Alma heißt die Gebende. Und ich hoffe, dass sie einmal viel Milch geben wird."
Das wird aber noch eine Zeit dauern. "Mit etwa zwei Jahren wird sie Milch geben", sagt Magdalena Zelder. Sie bewirtschaftet mit ihrem Mann Christoph in Wittlich-Bombogen einen Betrieb mit derzeit 65 Milchkühen. Dort wird Alma aller Voraussicht nach ihr Leben verbringen. "Sie hat sich gut eingelebt", sagt Zelder. "Sie steht gut bei den Zelders", ist sich Carina Hirschen sicher. Kost und Logis werden später mit der Milch verrechnet. "Vielleicht ist bis dahin auch der Milchpreis wieder besser", sagt Magdalena Zelder.
Carina Hirschen wird in zwei Wochen an der Fachhochschule in Bingen das Studium der Agrarwirtschaft aufnehmen. Ihre Lehre hat sie in Betrieben in Oberscheidweiler (Kreis Bernkastel-Wittlich) und Biesdorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) absolviert. Dazu hat sie die Berufsschule beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Bitburg besucht.
Etwa 20 Mal war sie seit ihrer Wahl bei Veranstaltungen. Anders als bei einer Weinkönigin handele es sich dabei ausnahmslos um große Events, berichtet sie. Zwei Mal war sie auch schon in Berlin. Ein Eindruck von ihrem ersten Jahr: "Ich merke, dass Rheinland-Pfalz ganz schön groß ist, obwohl Burg etwa in der Mitte liegt." Ihre Amtszeit dauert noch bis Oktober 2016.
In dreieinhalb Jahren will sie ihr Bachelor-Studium abgeschlossen haben. Im Anschluss möchte sie gerne der Praxis erhalten bleiben - zum Beispiel in der Beratung.
Und was ist mit Alma? "Die werde ich oft besuchen", verspricht Carina Hirschen.

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