Feste Kniefall vor der neuen Weinkönigin

Kesten · Die Ära von Kestens erstem Weingott, Bacchus Sven Finke-Bieger, ist zu Ende. Er bescherte dem Ort  überregionale Aufmerksamkeit und ihm selbst unvergessliche Erlebnisse.

 Bacchus Sven Finke-Bieger huldigt seiner Nachfolgerin, Kestens neuer Weinkönigin Luisa I., die von Kathrin I., Mosella von Bernkastel-Kues, gekrönt wird. Links hinter Bacchus ist Luisas Weinprinzessin Celine zu sehen, rechts neben Luisa Svens Weinprinzessin Julia.

Bacchus Sven Finke-Bieger huldigt seiner Nachfolgerin, Kestens neuer Weinkönigin Luisa I., die von Kathrin I., Mosella von Bernkastel-Kues, gekrönt wird. Links hinter Bacchus ist Luisas Weinprinzessin Celine zu sehen, rechts neben Luisa Svens Weinprinzessin Julia.

Foto: Ursula Schmieder

Alles ein Riesen-Spaß – doch ohne Wehmut geht es auch beim Abschied von Sven Finke-Bieger nicht. Als er „ein letztes Mal“ sein imposantes Weinglas zum „Salvete“ erhebt, kämpft Kestens erster Weingott „Bacchus Castanidi“ mit den Emotionen. „Ich bin froh, dass ich Euer Bacchus sein durfte“, sagt er vor vielen Gästen im Hof des Weinguts Paulinshof. Dort drängt sich ein eindrucksvoller Hofstaat um ihn und die neue Weinkönigin Luisa I. mit ihrer Weinprinzessin Celine.

Rückblickend auf „zwei tolle Jahre“ würde Bacchus Sven das Amt wieder übernehmen. Dennoch ist er froh, nun mal ein „bisschen Ruhe zu haben“. Die im vorigen Jahr ins Leben gerufene Bacchus-Wanderung  begleitete er zwar auch dieses Mal – wenn auch bereits als „Bacchus außer Dienst“. Und er kann sich sogar vorstellen, diese Aufgabe weiterhin zu übernehmen, sofern das Interesse ähnlich groß ist wie an diesem Samstag mit etwa 50 Voranmeldungen. Auf jeden Fall habe er in seiner zweijährigen Amtszeit tolle Menschen kennen gelernt. „Und die zwei, drei komischen Stimmen habe ich eh von Anfang an ignoriert“, fügt der in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft lebende Weingott augenzwinkernd hinzu.

Seine Einschätzung, dass es ihm wohl „so halbwegs“ gelungen sei, das Weindorf bekannt zu machen, wurde vom Applaus des Publikums  und von  Ortsbürgermeister Michael Beer bestätigt. Die Ära von Sven und seiner Weinprinzessinnen Julia und Luisa habe „große Wellen geschlagen“ und sichere Kesten ein Alleinstellungsmerkmal. Die Presse habe darüber regional wie überregional und auch in ausländischen Medien berichtet. Die Krönung im Jahr  2016 würdigten vier Fernsehsender. Sein Abschied wurde sogar im Kölner Stadtanzeiger vermeldet. Wo er auch hingekommen sei, er sei überall darauf angesprochen worden, berichtet Beer. Mit einer solchen Resonanz hätten sie nie gerechnet.

Valentine und Jaak Neyens-Peeters, Urlauber aus Belgien, waren davon von Anfang an überzeugt. Sie kennen Sven seit Jahren und waren bei seiner Krönung wie bei der ersten Anprobe seiner Tunika dabei. Und natürlich verfolgten sie auch nun seinen Abschied im Rahmen des 28. Weinstraßenfestes, organisiert von der Straßenfestgemeinschaft. Mehr als 30 Weinhoheiten aus der gesamten Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues sowie weit darüber hinaus standen dafür Spalier, musikalisch umrahmt von den Musikvereinen Kesten-Osann und Niersbach-Greverath.

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