Reil. In seiner Haushaltsrede nannte Ortsbürgermeister Artur Greis die Finanzlage der Gemeinde äußerst angespannt. Trotz der Erhöhung der Realsteuern und des Beitritts zum Entschuldungsfonds werden 2012 lediglich 19 215 Euro an Mehreinnahmen erzielt. Der Ortschef stellte heraus, dass die Mehrzahl der Gemeinden mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln ihre Aufgaben nicht bewältigen können. Deshalb begrüßte Artur Greis das Urteil der rheinland-pfälzischen Verfassungsrichter (der TV berichtete), das Land müsse den Kommunen mehr Geld bereitstellen, als einen Schritt in die richtige Richtung.
Zufrieden zeigte sich der Ortsbürgermeister mit der Situation im Tourismusbereich. Fast 7000 Wohnmobile besuchten 2011 den Stellplatz Reil. Auch die Übernachtungszahlen 2011 mit 130 000 könnten sich sehen lassen. Hier machen sich auch die ehrenamtlichen Kellerführungen und Führungen über den Weinlehrpfad durchaus bezahlt.
Der Reiler Haushaltsplan sieht 2012 Investitionen in Höhe von 365 710 Euro vor, die neben den zu erwartenden Zuweisungen mit einem langfristigen Kredit von 81 000 Euro finanziert werden. Größere Posten sind hier der Mehrgenerationenplatz Kanelsbach mit 38 500 Euro, der Sportplatzausbau mit 18 400 Euro und die Entsorgungsstelle für den gut frequentierten Wohnmobilstellplatz mit 9500 Euro.
Als größte Investition 2012 steht die Erweiterung der kirchlichen Kindertagesstätte an. Nach den vorliegenden Anmeldungen für Zweijährige und den gesetzlichen Vorgaben für Kinder unter zwei Jahren ab 2013 wird die Kita Reil um eine dritte Gruppe mit 13 zusätzlichen Plätzen und den dazu erforderlichen Umbauten erweitert. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf 317 000 Euro. Die Zuschussgeber Land und Kreis haben einem vorzeitigen Baubeginn zugestimmt, so dass nach der Ausschreibung mit den Arbeiten baldmöglichst begonnen werden kann. Im Haushalt 2012 wurden dafür 150 000 Euro eingestellt. khg