Der Rheinland-Pfalz-Tag: Ein Fest für das Wir

E s war das Ereignis des noch jungen Jahrhunderts in Prüm: Rund 100 000 Menschen kamen Ende Mai in die Stadt, um dort den Rheinland-Pfalz-Tag zu feiern. Überall treffen an den drei Tagen fröhliche Besucher auf gut gelaunte Gastgeber.

In der Analyse spricht Stadtbürgermeisterin Mathilde Weinandy von einem rundum gelungenen Fest und wird nicht müde, allen Organisatoren und den ehrenamtlichen Helfern für ihren großartigen Einsatz zu danken. Ob als Gästebetreuer, Feuerwehrmann, Rettungssanitäter oder Einweiser auf dem Parkplatz - mehr als Tausend Eifeler haben auf ihre Weise zum großen Erfolg des Landesfests beigetragen.
Von Anfang an mit dabei: Manfred Schuler. Zusammen mit Elke Dahm von der Tourist-Information Prümer Land leitete er das Organisationsbüro, wo alle Fäden zusammenliefen. Im normalen Leben ist Schuler bei der Verbandsgemeinde für Öffentlichkeitsarbeit und die Organisation von Veranstaltungen zuständig - auch wenn diese wie das Lustige Prümtal oder der Prümer Sommer zumeist etwas kleiner ausfallen als der Rheinland-Pfalz-Tag. "Es war klar, dass ich da direkt mit im Boot bin", sagt Schuler. Doch auch die anderen Verwaltungsmitarbeiter sollten sich - in mehr oder weniger freier Anlehnung an ihre normalen Aufgaben - um einzelne Aspekte kümmern. Das Ordnungsamt war beispielsweise für Sicherheits-, Verkehrs- und Parkkonzept verantwortlich. Das Bauamt für die Stromversorgung, Reinigungs- und Müllkonzept sowie die Platzlogistik. Die Verbandsgemeindewerke kümmerten sich um Wasser- und Abwasserlogistik sowie um die Organisation des Festzuges. Und natürlich der Bauhof der Stadt - die Mitarbeiter waren in allen Bereichen tätig.
Eine immense Aufgabe, denn erst nach und nach zeigt sich, worauf man sich eingelassen hat. Ein Besuch in Neustadt - der Ausrichterstadt 2010 - macht die Tragweite deutlich. "Das war schon ein bisschen beängstigend", sagt Schuler. Denn Neustadt habe einen Verwaltungsapparat mit rund 800 Mitarbeitern - in Prüm sind es inklusive Stadtbürgermeisterin, städtischem Bauhof und VG-Verwaltung keine 100. Und ganz nebenbei muss auch das Alltagsgeschäft erledigt werden. "Da sind viele Leute über die Belastungsgrenze hinaus gegangen", sagt Schuler. Viele Kollegen seien weit von einem normalen Arbeitstag entfernt gewesen. "Die ganze Verwaltung ist enger zusammengerückt, da ist schon ein echtes Wir-Gefühl entstanden."
Das alles sei nur möglich gewesen durch die große Unterstützung, die es von allen Seiten gab. Beispielsweise habe sich der Prümer Wehrleiter Reinhard Houscht "unheimlich stark" eingebracht und Einsatzkräfte aus dem gesamten Eifelkreis und darüber hinaus nach Prüm gebracht. "Oder auch Prümer Firmen, die ihr Unternehmen geschlossen und ihre Mitarbeiter als Helfer zur Verfügung gestellt haben", sagt Schuler.
Und schließlich haben sich mehrere Hundert Bürger als freiwillige Helfer engagiert - und ohne zu klagen akzeptiert, beispielsweise als Parkeinweiser bei Orlenbach zu stehen und vom eigentlichen Fest kaum etwas mitzubekommen. "Ich habe auch im Nachhinein nur Positives gehört, alle waren stolz, als Eifeler gute Gastgeber zu sein", sagt Schuler. "Die Menschen des Jahres in Prüm waren für mich alle, die zum Gelingen des Rheinland-Pfalz beigetragen haben."
Christian Brunker

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