Betreuer unter schwerem Verdacht - Trierer soll Schutzbefohlene um 175.000 Euro betrogen haben

Trier · Ein 40-Jähriger muss sich ab heute vor dem Landgericht Trier verantworten. Der Berufsbetreuer soll zwölf von ihm rechtlich vertretene Menschen betrogen haben. Der Gesamtschaden liegt laut Anklageschrift bei 175.000 Euro.

Wenn ein Mensch nicht mehr alleine für sich sorgen kann und niemand aus der eigenen Familie bereit oder in der Lage ist, für ihn die Geschäfte zu führen, bestellt das Amtsgericht einen Berufsbetreuer. Dieser kümmert sich dann auch um die finanziellen Angelegenheiten des Betreuten. Bis zu 50 Klienten gleichzeitig werden von den hauptamtlichen Fachkräften der Betreuungsvereine umsorgt (TV vom 19. Januar). Bei selbstständigen Berufsbetreuern sind es in der Regel deutlich mehr.

Der 40-Jährige, der sich ab heute vor dem Landgericht Trier verantworten muss, war sogar in 85 Betreuungsverfahren vom Amtsgericht Trier bestellt. Zusätzlich hatte er für weitere Menschen in der Region die rechtliche Betreuung übernommen. Weil er laut Anklageschrift spätestens seit 2007 Geld von Schutzbefohlenen veruntreut haben soll, muss sich der Mann ab heute vor dem Landgericht Trier verantworten. Insgesamt soll er in 140 Fällen zum Nachteil von zwölf Betreuten 174.565 Euro für eigene Zwecke verwendet haben.

Der Angeklagte ist für die Staatsanwaltschaft kein Unbekannter. Bereits 2010 waren die Geschäftsräume des Beschuldigten durchsucht worden. Damals hatte sich der Verdacht der Veruntreuung jedoch nicht bestätigt.
Anfang 2014 folgten auf Veranlassung des Amtsgerichtes erneut Ermittlungen. Der Beschuldigte soll über Konten verfügt haben, ohne die dafür notwendige gerichtliche Genehmigung zu besitzen. Die Belege dafür reichten nun für die Strafverfolger aus, um einen Haftbefehl zu erwirken. Der 40-jährige Trierer ist am 12. August 2014 festgenommen worden und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Der Prozess ist auf drei Verhandlungstage angesetzt. r.n.

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