Fall Hoeneß macht Steuerbetrügern in der Region Trier Beine

Trier · Nach Bekanntwerden der Steuerhinterziehung von Bayern-München-Präsident Uli Hoeneß steigt die Zahl der Selbstanzeigen beim Finanzamt Trier immer weiter. Und auch die Zollfahnder werden an der Grenze zu Luxemburg häufiger fündig.

Fall Hoeneß macht Steuerbetrügern in der Region Trier Beine
Foto: Friedemann Vetter

Der Fall des Steuersünders Uli Hoeneß ist in aller Munde. Nachdem gegen den Bayern-Präsidenten ein Ermittlungsverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet und Anklage erhoben wurde, fragt sich halb Deutschland, wie der prominente Fall endet.

Hoeneß ist bei weitem nicht der Einzige, der sich diese Fragen stellen muss. "Wir erleben derzeit eine richtige Welle von Selbstanzeigen", sagt der Chef des Finanzamts Trier, Jürgen Kentenich, dem Trierischen Volksfreund.

Seiner Meinung nach hat vor allem die Ankündigung von Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker im Mai, dass Luxemburg einem Informationsaustausch zwischen den EU-Staaten zustimmt, für Bewegung gesorgt. Vom Januar 2015 an will das Großherzogtum automatisch Informationen über die Zinserträge von ausländischen Anlegern an europäische Finanzämter weitergeben.

In den wenigen Wochen seit der Ankündigung ist die Zahl der Selbstanzeigen in der Region bereits von 66 (Januar bis Mai) auf aktuell 83 Meldungen gestiegen. Seit 2010 haben bereits knapp 400 reuige Steuerbetrüger ihr Schwarzgeld in Trier angemeldet. Inzwischen haben die Anzeigen, die sich auf Konten in Luxemburg (193) beziehen, sogar die in der Region angesiedelten Steuerbetrugsfälle aus der Schweiz (191) überholt.

Nach Recherchen des Volksfreunds zeigen auch die Geldwäsche-Kontrollen an der Grenze zwischen Luxemburg und der Region Trier Wirkung. An der deutsch-luxemburgischen Grenze hat der Zoll im vergangenen Jahr 43 Bürger erwischt, die illegal 3,1 Millionen Euro einführen wollten.

Ein besonders dicker Fisch: Ein pensionierter Lehrer war mit 1,5 Millionen Euro im Rucksack im Raum Trier erwischt worden - und musste später ein Bußgeld von 380.000 Euro zahlen.

Wie Zoll und Finanzamt in der Region Steuersünder jagenAus dem Archiv:

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