Großaufgebot für umstrittene Straße

Intensiv wurde gestern vor dem Oberverwaltungsgericht Koblenz die erneute Klage des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) gegen den Hochmoselübergang erläutert. Eine Entscheidung gab es noch nicht, das Verfahren geht heute weiter.

Koblenz. Das Oberverwaltungsgericht Koblenz ließ in der etwa acht Stunden langen Verhandlung gestern kaum erkennen, wie es zur Klage des BUND gegen den Hochmoselübergang steht. Morgen geht die Verhandlung weiter. Doch auch da wird es keine Entscheidung geben. Das Urteil wird den Prozessbeteiligten laut Gericht in zwei bis vier Wochen schriftlich zugehen.Die Einschätzung der Anwälte in der Nachmittagspause des Verfahrens hilft auch nicht wirklich weiter. Peter Dyx, Anwalt des Umweltschutzverbands, der gegen Mittag eher pessimistisch war, sagte am Nachmittag: "Jetzt bin ich zuversichtlicher. Beim Thema Fledermausschutz, um den es jetzt geht, kennt sich der Senat besser aus. Jetzt kommen kritischere Fragen." Der Anwalt des Landes, Bernhard Stüer, äußerte sich durchweg optimistisch: "Ich habe den Eindruck, dass es jetzt noch besser gelaufen ist als am Vormittag, an dem es auch schon gut lief."Teilweise verfolgten bis zu 50 Personen den Prozess zur Klage gegen den bereits einmal vom Land nachgebesserten Planfeststellungsbeschluss für den B 50 neu-Abschnitt zwischen Platten und Longkamp. Das Land war allein mit einem Dutzend Redeberechtigten angereist, darunter Edeltrud Bayer, Leiterin des Landesbetriebs Mobilität Trier, und der Umwelt-Gutachter Otto Sporbeck. Der BUND ließ sechs Leute für sich sprechen. Dazu gehörten der Landesvorsitzende Bernhard Braun, Heide Weidemann aus Erden und der Saatgutvermehrer Friedmunt Sonnemann aus Longkamp.Gleich zu Beginn der Verhandlung hatte der BUND auf Nachfrage des Richters einem Vergleich wie beim Flughafen Hahn eine Absage erteilt. Anschließend wurde eine riesige Liste von strittigen Themen großteils sachlich erörtert.Es ging um die Frage der Beeinträchtigung der geschützten Spechtarten im Vogelschutzgebiet "Wälder zwischen Wittlich und Cochem", das die B 50 neu-Trasse zerschneidet. Auch die Wirksamkeit der geplanten Schutzvorrichtungen für die Fledermäuse in den FFH-Schutzgebieten Kautenbach- und Tiefenbachtal an der Trasse war Thema.Die B 50 neu verläuft zwischen dem Autobahnkreuz Wittlich und Longkamp. Die Mosel soll mit Hilfe des 1700 Meter langen Hochmoselübergangs bei Zeltingen-Rachtig überquert werden.

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