Weniger Foodporn Digitalminister Wissing: Schluss mit Essensfotos im Netz

Trier · Millionenfach werden Fotos vom Essen in den sozialen Netzwerken gepostet und gelikt. Bundesdigitalminister Volker Wissing (FDP) will weniger „Foodporn“ im Internet. Und das aus einem ganz bestimmten Grund.

 Viele Nutzer von Facebook oder Instagram posten gerne ihr Essen. Foto: dpa

Viele Nutzer von Facebook oder Instagram posten gerne ihr Essen. Foto: dpa

Foto: dpa/Jens Kalaene

Fotos von Essen sind beliebt. Millionenfach werden sie in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram geteilt. Oft kunstvoll angerichtet oder einfach nur ein Blick in Topf und Pfanne, in dem Gemüse oder Fleisch brutzelt – fast jeder Nutzer sozialer Medien hat schon mal Bilder aus der Küche oder vom Esstisch gepostet. „Foodporn“ wird das Verbreiten dieser Fotos auch genannt.

Volker Wissing sagt Foodporn auf Instagram den Kampf an

Und nun hat Bundesdigitalminister und rheinland-pfälzischer FDP-Landesvorsitzender Volker Wissing den Essens-Fotos den Kampf angesagt. Nicht etwa, weil damit Neid ausgelöst werden könnten, bei denen, die sich die oft üppigen Mahlzeiten, die dargestellt werden, nicht leisten können. Auch nicht, weil damit womöglich Hungersnöte in andere Teilen der Welt überspielt werden. Nein. Der Grund warum Wissing beim Treffen der Digitalminister der sogenannten G7-Staaten gegen Essensfotos wetterte ist ein ganz anderer. Es geht ihm um das Energiesparen. „Wenn man sich die Zahl der Fotos von Essen anschaut weltweit, kommt man auf einen enormen Energieverbrauch“, sagte er bei dem Treffen in Düsseldorf. Man müsse sich die Frage stellen, ob das wirklich notwendig sei. Insgesamt solle das Thema der Energieknappheit stärker ins Bewusstsein der Menschen gebracht werden. Aber auch bei technologischen Geräten solle künftig mehr auf den Stromverbrauch geachtet werden.

„Verbraucht das Internet Strom? Natürlich. Sollen wir es trotzdem nutzen? Selbstverständlich. Jeder soll das Netz frei nutzen können, auch für #FotosvonEssen, und die Politik sollte dafür sorgen, dass dies klimaneutral möglich ist“, kommentierte Wissing seinen Vorschlag bei Twitter.

Essensfotos verbrauchen zu viel Energie: Bundesdigitalminister erntet Spott im Sozialen Netzwerk Twitter

Für seinen Vorschlag erntete Wissing aber gleich jede Menge Spott und Hohn. Wo? Natürlich im Netz. Beim Kurznachrichten-Dienst Twitter landete der Hashtag Wissing (#wissing) schnell auf Platz eins bei den Trends. Und wie waren die Reaktionen? Es wurden massenhaft Essensfotos gepostet. Übrigens auch eins, das Wissing selbst vor 76 Wochen bei Instagram gepostet hat. Es zeigt den damaligen rheinland-pfälzischen Verkehrsminister an seinem Schreibtisch, vor ihm ein Teller mit einer Waffel mit Kirschen. „Waffeltag“, schrieb der Politiker dazu. Auch ein Foto, auf dem er eine Kaffeetasse in der Hand hält und ein Teller mit Kuchen vor ihm steht, ist auf seinem Instagram-Account zu sehen.

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